Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. mit neuem Präsidium
„Als neuer Präsident ist es mir eine große Ehre und Freude, gemeinsam mit den weiteren Mitgliedern des Präsidiums sowie unserem Geschäftsführer und seinem Team die Geschicke unserer Fachgesellschaft für die nächsten zwei Jahre zu führen.“, so der neue Schmerzpräsident, der beruflich die Sektion Schmerztherapie am Universitätsklinikum Jena seit 1994 leitet und auch Palliativmediziner ist.
Der neue Schmerz-Präsident Meißner ist überzeugt, dass für die dringend notwendige Verbesserung der schmerzmedizinischen Versorgung die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen verändert werden müssen: „Derzeit ist es für Kliniken beispielsweise kaum attraktiv, Schmerzteams vorzuhalten, obwohl diese die Versorgung verbessern. Das muss sich ändern!“ Auch die Zusammenarbeit von Disziplinen und Berufsgruppen muss verbessert werden, sowohl ambulant als auch stationär: „Die Versorgung von chronischen Schmerzpatienten benötigt Medizin, genauso aber Pflege, Psychotherapie und Physiotherapie. Von einer flächendeckenden Versorgung sind wir weit entfernt.“, so Meißner. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Präsidentschaft soll die klinische und wissenschaftliche Nachwuchsförderung sein. „Ich bin fest davon überzeugt, dass vor allem eine verantwortungsvolle und reflektierte Wissenschaftlichkeit langfristig unseren Patientinnen und Patienten nutzt: Sciene matters – jetzt mehr denn je!“.
Auf zwei aktuelle Erfolge weist der Schmerz-Präsident explizit hin: Kurz vor Weihnachten hat die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. den Förderbescheid für ein drittes großes Innovationsfonds-Projekt („Pain2.0“) in Höhe von rund sechs Mio. Euro aus Mitteln des Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) erhalten, bei dem die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. erneut als federführender Koordinator agiert. Zudem ist es im letzten Jahr gelungen, dass der G-BA dem „Schmerz“ in seiner Qualitätsmanagement-Richtlinie endlich beim Thema Akutschmerz eine notwendige Bedeutung verliehen hat, auch hier war die Deutsche Schmerzgesellschaft als Fachexpertin erheblich involviert.
„Die Covid-19-Erfahrungen des letzten Jahres haben uns sowie unseren Patientinnen und Patienten viel abverlangt.“, so Prof. Meißner weiter. Doch mit der Verfügbarkeit von Impfstoffen erscheint nach vielen harten Monaten nunmehr ein erstes Licht am Ende des Tunnels. „Auch für uns als Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. war die Zeit des letzten Jahres nicht leicht. Die Erfahrungen der Online-Formate unseres Deutschen Schmerzkongresses wollen wir neben dem bewährten Präsenzformat weiter ausbauen und werden dafür sorgen, dass der Kongress vom 20.-23. Oktober 2021 in Mannheim wieder DER Treffpunkt für alle Schmerz-Interessierten in Deutschland wird.“
„Daneben werden wir auch weiterhin bei den Akteuren des Gesundheitssystems den „Finger in die Wunde“ legen.“, so der Schmerz-Präsident. Einerseits ist die Versorgung gerade in der Fläche nicht ausreichend, andererseits zeigt die aktuelle Corona-Krise, dass Schmerzpatientinnen und -patienten mit ihrem Leiden oftmals allein gelassen sind. Aktuell sind die vielen Therapieangebote für chronisch kranke Schmerzpatienten zugunsten der Versorgung von Covid-19-Patienten eingestellt.