Deutscher Gastroenterologe im „Scientific Panel for Health“
„Wir freuen uns, dass mit Professor Manns ein namenhafter Vertreter unseres Fachgebiets diese wichtige Position einnimmt“, sagt DGVS-Präsident Professor Dr. med. Markus Lerch aus Greifswald. Die DGVS setze sich seit ihrer Gründung vor über 100 Jahren für Forschung im Bereich der Gastroenterologie ein. Heute sei Wissenschaft nicht mehr nur die Sache einzelner Forscher, die im Keller ihrer Klinik einem Projekt nachgehen: „Um im Bereich der biomedizinischen Forschung und Innovation wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es entscheidend, dass wir gut vernetzt sind und auch Forschungsverbünde aus einem großen Fach wie der Gastroenterologie gefördert werden“, betont Lerch „auch über die nationalen Grenzen hinweg“. Die EU-weite Zusammenarbeit biete große Chancen, die nur mit Hilfe von übergeordneten Gremien wie dem „Scientific Panel for Health“ erfolgreich umgesetzt werden könnten.
Professor Manns leitet seit 1991 als Direktor die Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. Zu seinen Schwerpunkten in Klinik und Forschung zählen Lebererkrankungen, insbesondere Hepatitis, die Transplantationsmedizin sowie Tumorerkrankungen der Leber und des Verdauungstraktes. Manns ist Autor von mehr als 1100 Publikationen in Fachzeitschriften und gehört nach Thomson Reuters zu den Top 1 Prozent der am meisten zitierten Wissenschaftler der klinischen Medizin. Manns war von 1992 bis 2000 Sekretär der DGVS und gehörte dem Vorstand weitere sechs Jahre an. Im Jahr 2006 war er Präsident der Fachgesellschaft.
Dem „Scientific Panel for Health“ gehören insgesamt 31 Vertreter verschiedener Fachgebiete aus ganz Europa an, die sich mit biomedizinischer Spitzenforschung befassen. Aus Deutschland sind sechs Experten vertreten. Unter anderem berät das Team die Verantwortlichen der EU über sinnvolle Forschungs- und Innovationsschwerpunkte im Rahmen des Forschungsprogramms „Horizon 2020“. Ziel ist es dabei auch, den EU-weiten Wissensaustausch zu fördern und die enge Zusammenarbeit der beteiligen Länder zu intensivieren. Nachdem die erste Vollversammlung bereits im Januar stattfand, treffen sich die Beteiligten im September in Brüssel zur ersten Jahrestagung.