DGIIN: Interaktive Orientierungshilfe für COVID-19-Therapieoptionen gestartet
Das neue interaktive Tool „COVID-19-Therapieempfehlungen: Interaktive Orientierungshilfe für Ärztinnen und Ärzte“ basiert auf den Empfehlungen der aktuellen S3-Leitlinie „Empfehlungen zur stationären Therapie von Patientinnen und Patienten mit COVID-19“ sowie auf den praktischen Hinweisen und Handlungsempfehlungen der Fachgruppe COVRIIN. Der interaktive Charakter des Tools ermöglicht es, den Behandelnden eine individuelle Zusammenstellung zur empfohlenen Therapie für die jeweiligen Patient:innen zur Verfügung zu stellen. Dabei werden die entsprechende Erkrankungsphase, das Ausmaß der respiratorischen Unterstützung, die individuellen Risikofaktoren sowie der Impfstatus der zu behandelnden Patient:innen berücksichtigt.
Seit Beginn der Corona-Pandemie haben die wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften bereits verschiedene Leitlinien erarbeitet, die den aktuellen Stand der evidenzbasierten Medizin in diesem Bereich zusammenfassen. So wurde die S3-Leitlinie – „Empfehlungen zur stationären Therapie von Patienten mit COVID-19“ federführend durch die Fachgesellschaften DGIIN, Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V. (DIVI), Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP) und Deutsche Gesellschaft für Infektiologie e.V. (DGI) erstellt.
Um die interdisziplinäre Beratungskapazität zu COVID-19 in Deutschland zu stärken, hat das Robert Koch Institut (RKI) im Mai 2020 eine nationale Fachgruppe von klinischen Infektiologen und Intensiv- und Notfallmedizinern („FG COVRIIN“) ins Leben gerufen. Ziel war es unter anderem, praxisbezogene Hinweise für den Behandlungsalltag von Klinikern für Kliniker zu erarbeiten. Sowohl die federführenden Fachgesellschaften der S3-Leitlinie als auch die Mitglieder der Fachgruppe COVRIIN haben nun gemeinsam das Online-Tool aufgebaut. Dieses soll die Empfehlungen der Leitlinien und der Arbeitsgruppe passgenau für die behandelnden Ärzt:innen verfügbar machen.
Die Expert:innen, die an der Erarbeitung des Tools beteiligt waren, haben festgesellt, dass in der Praxis ein großer Bedarf an einer zeitnahen Aktualisierung und Synchronisierung relevanter Hinweise und Leitlinien besteht. Das Web-basierte Tool bildet nun die Synthese des verfügbaren Wissens und der Handlungsempfehlungen und es basiert auf einem gemeinsamen COVID-19-Therapieleitfaden. Das Tool soll zudem die Möglichkeit bieten, die bestehenden Empfehlungen zeitnah zu kommentieren und eine fortlaufende Bewertung sowie dynamische Fortentwicklung der Empfehlungen erlauben.