Zwei Studien mit dem DGP-Förderpreis für Palliativmedizin ausgezeichnet
Die multidisziplinäre Jury hatte sich entlang inhaltlicher, wissenschaftlicher und formaler Bewertungskriterien für die Auszeichnung nachfolgender Arbeiten entschieden:
Erster Preis:
Cordula Gebel, Dr. Judith Rothaug, Isabel Kruschel, Dr. Thomas Lehmann, Maximiliane Jansky, Prof. Dr. Friedemann Nauck, Dr. Antje Freytag, Anna Bauer, Sabine H. Krauss, Prof. Dr. Werner Schneider, Cornelia Nageler, Prof. Dr. Winfried Meißner, PD Dr. Ulrich Wedding - Symptomverlauf, Betreuungsqualität und Zufriedenheit mit der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) aus Patient*innenperspek-tive: eine bundesweite prospektive Längsschnittstudie
Die Studie fokussiert Symptomverlauf, Betreuungsqualität und Zufriedenheit in der SAPV aus Sicht der Patient:innen und greift somit ein relevantes und bisher wenig erforschtes Themenfeld auf. Die Arbeit ist eine deutschlandweite, prospektive, multizentrische Studie mit einem spannenden und innovativen Ansatz und zeugt von hoher methodischer Kompetenz. Besonders erwähnenswert ist die Verknüpfung von Befragung und Instrumentenentwicklung sowie der Einbezug vieler SAPV-Teams. Die methodische Darstellung wie auch die wissenschaftliche Diskussion der Stärken und Begrenzungen der Studie sind äußerst gelungen, transparent und reflektiert.
Erster Preis:
Dr. rer. medic. Kerstin Kremeike, Kathleen Boström M. Sc., Christine Preiser M. A., Thomas Dojan, M. Sc. B.A., Prof. Dr. med. Raymond Voltz - Desire to die: How does the patients‘ chorus sound?
Die Studie und die Fragestellung zeugen von hoher Relevanz und Aktualität. Die Arbeit widmet sich einem aktuellen gesellschaftspolitischen Thema und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Debatte um Gesetzesregelungen im Kontext Suizidprävention und Suizidbeihilfe. Die Arbeit hat das Potential, aktuelle Diskurse zu beeinflussen und nachhaltig zu prägen. Die Studie und die Ergebnisse sind interessant, innovativ, modern und originell dargestellt sowie hochrangig publiziert. Hier kommen die Betroffenen nicht selbst zu Wort, vielmehr werden die Versorger:innen als Übermittler:innen genutzt. Deren Wahrnehmungen können hilfreiche Implikationen für die Praxis liefern. Die Arbeit kann zu einer Sensibilisierung für Sprache bzw. sprachlichen Diversität in der Palliativversorgung beitragen.
Prof. Dr. Claudia Bausewein betonte bei der Preisverleihung die fundamentale Bedeutung einer gezielten Outcome-Messung in der Forschung zur Palliativversorgung: „Wesentlich sind insbesondere systematische Ergebnisse aus der Perspektive von Patientinnen und Patienten. Dazu tragen die beiden ausgezeichneten wissenschaftlichen Arbeiten auf einem hohen Niveau und auf unterschiedliche Weise einen wichtigen Teil bei.“
Zur Förderung der klinischen Wissenschaft verleiht die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. seit 1999 auf ihren Jahrestagungen den „Förderpreis für Palliativmedizin“ – seit 2019 aus eigenen Mitteln. Die Auswahl der Preisträger:innen wird von einem Fachgremium vorgenommen. Der Preis in Höhe von 6.000 € wird jährlich ausgeschrieben.