DGPPN erhält Forschungsauftrag: Ziel ist die Verbesserung der Versorgungssituation
Projektleiter ist der Präsident der DGPPN, Professor. Dr. med. Wolfgang Gaebel (Düsseldorf). Weiterer beteiligter Wissenschaftler ist der Gesundheitspolitische Sprecher der DGPPN, Professor Dr. Jürgen Fritze (Pulheim). Vorbereitet und koordiniert wurde die Antragstellung durch den Schriftführer der DGPPN, Privatdozent Dr. med. Jürgen Zielasek (Düsseldorf).
Mit der Durchführung der Untersu-chungen wird das IGES Institut in
Berlin beauftragt, das bereits mehrfach Analysen im
neurologisch-psychiatrischen Versorgungsbereich angefertigt hat. Auf
Seiten der DGPPN werden die Untersuchungen an der Klinik und Poliklinik
für Psychiatrie und Psychotherapie der Heinrich-Heine-Universität
Düsseldorf durchgeführt.
Im Rahmen ihrer Arbeiten wollen die
Forscher erstmals eine bislang nicht
verfügbare, umfassende Datenbasis schaffen, die für den Zeitraum der
Jahre 2004 bis 2006 die Sektoren- und Disziplinen-übergreifende
Zusammenschau der Versorgungssituation im Bereich psychischer Störungen
in Deutschland möglich macht. Diese Datenbasis soll empirisch
belastbare Belege für den Verbesserungsbedarf sowie Ansatzpunkte für
eine verbesserte Versorgung von Menschen mit psychischen Störungen
liefern. Die Datenbasis und die darauf fußenden Analysen dürften sowohl
für die Krankenhausplanung der Länder und die Versorgungsplanung der
Kassenärztlichen Vereinigungen, aber auch für dezentrale Ansätze, etwa
im Rahmen neuer integrativer Versorgungsformen, von Interesse sein.
Außerdem stellen sie eine solide Ausgangsbasis für die weitere
Versorgungsforschung im Bereich psychischer Störungen dar.
Zu
den Zielen dieses Projekts gehört vor deshalb allem eine
Analyse der Inanspruchnahme von am-bulanten, teilstationären,
stationären und rehabilitativen Leistungen durch Menschen mit
psychischen Störungen. Dazu werden Routinedaten der gesetzlichen
Krankenversicherungen und der Deutschen Rentenversicherung Bund
ausgewertet. Outcome-Parameter wie Arbeitsunfähigkeit, Übergang in
Er-werbsminderungsrenten, stationäre Wiederaufnahmeraten u.a.m. sollen
in Beziehung gesetzt werden zu möglichen Prädiktoren ungünstiger
Verläufe. Außerdem sind Schnittstellenprobleme an den Sekto-rengrenzen
durch Analyse der Zeiträume zwischen ambulanter und stationärer
Behandlung sowie des Ausmaßes der Umsetzung der Empfehlungen zur
Weiterbehandlung aus den Rehabilitations-Kliniken zu ermitteln. Dabei
sollen auch Alters- und Regionen-spezifische Besonderheiten analysiert
werden