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Trend zur Zweitmeinung

09.10.2015 12:39
Drei Viertel der gesetzlich Versicherten (74 Prozent) würden eine Zweitmeinung bei einem anderen Mediziner einholen, sollte ihr Arzt eine Operation oder Untersuchung in der Klinik vorschlagen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des Wissenschaftlichen Instituts für Qualität und Effizienz im Gesundheitswesen (WINEG) der Techniker Krankenkasse (TK).

Die Umfrage belegt, dass das Interesse an möglichen negativen Auswirkungen von "zu viel Behandlung" groß ist. 85 Prozent der Befragten gaben an, dass es hilfreich wäre, mehr über diesen Aspekt zu erfahren. Damit einher gehe die Vermutung, möglicherweise schon einmal mehr als die wirklich notwendige Diagnostik und Therapie erhalten zu haben. Jeder vierte Befragte (27 Prozent) hat manchmal oder sogar häufig den Eindruck, dass ein Arzt eine unnötige Behandlung oder Untersuchung empfiehlt, wobei ein Drittel dieser Betroffenen angibt, sich trotz Bedenken behandeln lassen zu haben.

"Die Umfrageergebnisse zeigen, dass in Sachen Überversorgung ein Problembewusstsein besteht", sagt Dr. Frank Verheyen, Leiter des WINEG. Das Versorgungsstärkungsgesetz manifestiert das Recht auf Zweitmeinung.

Rund 1.900 TK-Versicherte haben das Angebot nach TK-Angaben bereits genutzt. Bei etwa 1.690 der Patienten (89 Prozent) hätten die Spezialisten den operativen Eingriff als nicht notwendig eingestuft und eine nichtoperative Behandlung empfohlen - zum Beispiel eine Physio- oder eine Schmerztherapie.

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