ePA: Governance-Struktur schaffen
Prof. Peter Haas, Medizininformatiker an der Fachhochschule Dortmund, wirft in seiner Expertise nicht nur einen breiten Blick auf die Voraussetzungen für einrichtungsübergreifende Akten, er gibt auch konkrete Handlungsempfehlungen zur flächendeckenden Einführung.
Gerade an den Versorgungsübergängen zwischen den Akteuren und Sektoren bestehen laut Autoren der Zusammenfassung, Timo Thranberend, Senior Project Manager Bertelsmann Stiftung Programm „Versorgung verbessern – Patienten informieren" und Prof. Haas, ausgeprägte Probleme. In der Regel habe kaum ein Arzt oder ein Krankenhaus den Gesamtüberblick über alle Behandlungen eines Patienten, die Versorgung sei fragmentiert, den nötigen Informationsfluss müssten häufig die Patienten selbst herstellen, so die Feststellung.
eEPA-Systeme könnten hier Abhilfe schaffen: Alle Leistungsanbieter hätten stets die Informationen, die sie brauchten, um Behandlungsentscheidungen zu treffen. Zahlreiche Beispiele im Ausland demonstrieren die Effikitivität und Effizienz dieser Lösung.
"eEPA-Systeme können Grundlage für das komplette Behandlungsmanagement sein"
Um ein ganzheitliches Behandlungsmanagement jedoch erfolgreich zu etablieren, wird ein dreistufiger Plan vorgeschlagen, der 1. die Etablierung der eEPA als Dokumentenakte, 2. die Integration von Medikationsplan, Notfalldaten und Laborwerten sowie 3. weitere Aktivitäten zum Ausbau als Behandlungsmanagement-Plattform vorsieht. Entscheidend für die Realisierung des Infrastruktur-Projekts sei dabei eine effektive Governance-Struktur: Verantwortlichkeiten und Entscheidungskompetenzen müssten klar verteilt sein. Als Kern dieses Modells wird ein auf Dauer angelegtes „eEPA-Bundesinstitut“ unter politischer Steuerung vorgeschlagen.
Bildquelle: Bertelsmann Stiftung