Erfolgreiche Therapie der Hepatitis C senkt den Bedarf an Lebertransplantationen
Durch die seit 2014 in Deutschland zugelassenen antiviralen Medikamente (DAAs – Direct Acting Antiviral Agents), die direkt in den Replikationszyklus des Virus eingreifen, kann die Hepatitis C – wenn sie rechtzeitig erkannt wird – sehr gut behandelt und in kurzer Zeit, nahezu ohne Nebenwirkungen, sogar geheilt werden.
Der klinische Effekt, den die Hepatitis C-Therapie hat, führt auch zu einer Veränderung der Lebertransplantationszahlen. Eine Analyse von Patientendaten aus Zentren, die am Deutschen Hepatitis C-Register beteiligt sind, zeigt, dass schon in den ersten drei Jahren nach Zulassung der ersten DAAs 2014 der Anteil der Hepatitis C-Patienten an allen Personen, die für eine Lebertransplantation gelistet waren bzw. eine neue Leber erhalten haben, um mehr als 50 Prozent gesunken ist. Die Auswertung belegt auch, dass die antivirale HCV-Therapie der Patienten auf der Warteliste für eine Lebertransplantation hocheffektiv und sicher ist. Die Heilungsrate konnte von 32 Prozent (im Jahr 2010) auf 100 Prozent (im Jahr 2016) gesteigert werden.
Prof. Dr. Kerstin Herzer vom Universitätsklinikum Essen, Erstautorin der Veröffentlichung, erläutert: „Diese Daten sind von großer Bedeutung, weil sie erstmals auch für Deutschland zeigen, dass die antivirale Hepatitis C-Therapie tatsächlich einen relevanten Einfluss auf die Notwendigkeit der Lebertransplantation für die entsprechenden Patienten hat.“
Ausgewertet wurden die Daten von elf Transplantationszentren im gesamten Bundesgebiet zu den Lebertransplantationen der Jahre 2010 bis 2016. Dabei wurden über 55 Prozent aller in diesem Zeitraum in Deutschland durchgeführten Lebertransplantationen berücksichtigt. Die Leberstiftungs-GmbH koordinierte die Analyse.