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Gesundheitskongress des Westens mit hybridem Konzept gestartet

08.09.2020 15:52
Mundschutz tragen, Abstandhalten, Fiebermessen: Mit dem Gesundheitskongress des Westens findet am 8. und 9. September der erste gesundheitspolitische Kongress seit dem Beginn der Corona-Pandemie statt. Ein umfangreiches Hygienekonzept soll sicherstellen, dass die Teilnehmer vor Ort der Veranstaltung kontaktlos und mit ausreichendem Abstand zu anderen Teilnehmern beiwohnen können. Am Eingang wird bei jedem Besucher eine Fiebermessung vorgenommen. Weil die erforderlichen Abstände dazu führen, dass weniger Teilnehmer als üblich in das Kölner Kongresszentrum Gürzenich eingelassen werden können, findet der Gesundheitskongress des Westens „hybrid“ statt: 280 Teilnehmer sind vor Ort dabei, mehr als 200 nehmen online teil und folgen den Kongress-Sessions per Videostream am Computer.

Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann kündigte in seiner Rede bei der Eröffnung des Kongresses an, mit einem neuen Krankenhausrahmenplan bis spätestens Ende Februar Konsequenzen aus der Corona-Pandemie zu ziehen. Er werde dafür sorgen, dass man weiterhin „auch in den ländlichen Gebieten in 20 Minuten ein Krankenhaus erreichen“ könne, betonte Laumann. Damit wolle er „die Erreichbarkeit noch mal schärfen“, so Laumann vor dem Hintergrund, dass der Gemeinsame Bundesausschuss und viele Experten für 90 Prozent der Bevölkerung eine Erreichbarkeit des nächsten Krankenhauses innerhalb von 30 Minuten anstreben.

Der Minister nahm auch Bezug auf von seinem Haus in Auftrag gegebene Untersuchungen, die kurz vor der Pandemie ein Behandlungsvolumen prognostiziert und daraus Vorschläge für einen Abbau von Krankenhausbetten abgeleitet hatten. Laumann äußerte dazu nunmehr, „dass wir gut beraten sind, auf das, was uns da prognostiziert worden ist, auch aus Erfahrungen der Pandemie heraus, eine gewissen Sicherheitsreserve an Behandlungskapazitäten drauf zu schlagen.“

Die Krankenhäuser sollen sich künftig, erläuterte Laumann, in regionalen Planungskonzepten für das Angebot einer bestimmten medizinischen Leistung bewerben, „aber nur dann, wenn sie die vorgegebenen Qualitätsanforderungen beispielsweise des BGA erfüllen.“ Durch solche differenzierten Möglichkeiten der Krankenhausplanung könne auch Unterversorgung verringert werden: „Wir haben auch Bereiche, wo wir die Leistungen ausbauen müssen – etwa im Bereich der Neurologie im Bereich der Geriatrie, im Bereich der Palliativmedizin“, so der Minister.

Laumann beklagte den Verkauf freigemeinnütziger Krankenhäuser an private Klinikbetreiber und betonte: „Ich will, dass Nordrhein-Westfalen eine gemischte Krankenhausstruktur behalt – aus vielen kommunalen, freigemeinnützigen und einigen privaten Krankenhäusern“.

Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister berichtete den Kongressteilnehmern auch von vielen erfolgreichen Telekonsilen während der Corona-Krise: Krankenhäuser hätten sich vielfach bezüglich der Behandlung schwerer Beatmungsfälle von Spezialisten anderer Kliniken beraten lassen. Solche Zusammenarbeit sei Gegenstand des von Nordrhein-Westfalen vorangetriebenen Projekts „Virtuelles Krankenhaus“. Das größte Bundesland plane, so Laumann, das „Virtuelle Krankenhaus“ künftig auch für Kardiologie, Onkologie und Seltene Erkrankungen zu implementieren.

Der Gesundheitskongress des Westens findet heute und morgen in Köln statt. Das Kongressprogramm steht unter dem Motto „Gemeinsam große Herausforderungen bewältigen! Mut zur Zukunft - warum Corona uns noch stärker macht“ und greift in vielen Veranstaltungen die Konsequenzen aus der Pandemie auf.

Mit dem hybriden Konzept beschreitet der Gesundheitskongress des Westens Neuland, denn bisher sind die großen gesundheitspolitischen Kongresse alle verschoben worden. „Wir sind sehr froh, dass es uns mit einem guten Hygienekonzept und der Option für die Teilnehmer, online dabei zu sein, gelungen ist, endlich wieder einen Kongress stattfinden zu lassen und dafür auch die Partner zu finden, die jeder Kongress benötigt“, resümiert Kongressleiterin Claudia Küng den erfolgreichen Neustart.

Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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