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EU-Studie: Regionale COVID-Initiativen abhängig von Regierungen

12.07.2021 10:01
Beim Pandemie-Management in der EU hat die regionale Zusammenarbeit aufgrund der eingeschränkten Rolle und des begrenzten Einflusses der einzelnen Staaten stark zu wünschen übrig gelassen. Dies ist das Fazit der neuen Studie "Geography of COVID", durchgeführt als Teil des vom auf die Analyse von EU-Regionalpolitik spezialisierten ESPON-Programmes.

In den ersten Monaten des Jahres 2020 beeinträchtigte COVID-19 das Leben von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt. Nationale und regionale Regierungen waren gezwungen, unter unplanbaren Umständen zu arbeiten und sich neuen gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen zu stellen.

Ziel der Studie war es, zu eruieren, in welchem Umfang lokale und regionale Behörden im Kampf gegen die Pandemie an vorderster Front standen. Dazu wurden im Rahmen von 35 Fallstudien 477 lokale und regionale politische Maßnahmen analysiert, die während der ersten Pandemiewelle ergriffen worden waren.

Lokale Behörden und die sie vertretenden Verbände hätten sich dabei zwar um überregionale Zusammenarbeit bemüht, diese seien jedoch insbesondere auf grenzüberschreitender Ebene selten zustande gekommen, wie die Forscher feststellten.

Ein eher horizontaler, dezentraler Ansatz hätte demnach eine effektivere Antwort auf die Pandemie ermöglicht.

Dass die Metropolen im Vergleich zu anderen regionalen Behörden deutlichere Antworten auf die Gesundheitskrise gefunden habe, sei möglicherweise zum Teil mit dem Ausmaß der Dezentralisation innerhalb eines Landes zu erklären. Damit seien letztlich auch größere Kompetenzen und finanzielle Möglichkeiten auf lokaler Ebene verbunden.

Die Metropolen hätten eine größere Zahl an Initiativen ergriffen, um die Pandemie zu bekämpfen, wie die Studie zeigte. In den Augen der Forscher sei dies entweder dadurch zu erklären, dass die Großstädte über größere finanzielle Möglichkeiten verfügten oder dadurch, dass diese Gebiete stärker von COVID-19 betroffen gewesen seien.

Generell hätten die Regionalverwaltungen und lokalen Behörden innerhalb der EU größtenteils mit kurzfristig ausgerichteten Notfallmaßnahmen auf die Pandemie reagiert. Deren Ziel sei es gewesen, die ersten augenscheinlichen Auswirkungen der Krise zu bekämpfen. Man habe also keinen offensiven, sondern einen defensiven Ansatz gewählt.

Anders ausgedrückt hatten die Regionalbehörden tendenziell versucht, lediglich die Auswirkungen der Pandemie und ihrer sozio-ökonomischen Konsequenzen abzumildern, statt einschneidende Interventionen mit langfristiger Wirkung bis in die Zeit nach der Pandemie einzusetzen, auch wenn sie damit riskierten, nicht nachhaltig zu agieren.

Besonders deutlich sei dieser Trend laut der Studie bei jenen Maßnahmen gewesen, die ergriffen wurden, um verletzliche gesellschaftliche Gruppierungen wie etwa Migranten, Minderheiten, arme Menschen und Obdachlose zu schützen.

Langfristige, strategische Antworten seien hingegen eher in Bezug auf alltägliche Aktivitäten gefunden worden, etwa in den Bereichen Arbeitsmethoden, Bildung, Mobilität, öffentliche Verwaltung - und bei Maßnahmen zur Unterstützung der örtlichen Wirtschaft.

Pressekontakt:

Nikos Lampropoulos
Press and Media Project Expert
nikos.lampropoulos@espon.eu
www.espon.eu

Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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