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Expertenrunde: Erkenntnisse aus dem Versorgungsalltag sollten bei Arzneimittelinformationen stärker berücksichtigt werden

18.10.2016 10:41
Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) sind in Deutschland trotz erheblicher Fortschritte immer noch nicht optimal versorgt. Das wurde bei einem Erfahrungsaustausch am Runden Tisch deutlich, zu dem Takeda medizinische Experten, Gesundheitswissenschaftler und Vertreter der Krankenkassen in Berlin eingeladen hatte. Als ein Ansatzpunkt für Verbesserungen wurde dabei eine Stärkung der Versorgungsforschung thematisiert, deren Erkenntnisse gerade bei neuen Medikamenten wichtige Hinweise aus der Praxis für die Praxis liefern und somit eine wichtige Ergänzung der unter standardisierten Bedingungen durchgeführten Zulassungsstudien darstellen.

Prof. Dr. med. Axel Dignaß, CED-Experte und Chefarzt am Agaplesion Markus Krankenhaus Frankfurt am Main, informierte über neue Erkenntnisse in den Indikationen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn. Dabei wurde deutlich, dass sich die Datenlage hinsichtlich neuer Therapieoptionen im Vergleich zu den Daten aus klinischen Studien, die bei der Zulassung und frühen Nutzenbewertung vorliegen, innerhalb von zwei Jahren deutlich weiterentwickelt hat.

Auf die im Zusammenhang mit dem von der Bundesregierung vorgelegten Entwurf des Arzneimittel-Versorgungsstärkungsgesetze (AM-VSG) diskutierte Einführung eines Arztinformationssystems nahm Professor Dr. Gerd Glaeske, Professor für Arzneimittelanwendungsforschung an der Universität Bremen, Bezug. Er sprach sich dafür aus, die Informationen in diesem System regelmäßig durch neue Erkenntnisse zu aktualisieren: „Ein Arztinformationssystem soll dazu dienen, Ärzte bei ihrer Therapieentscheidung zu unterstützen. Neben den Ergebnissen der frühen Nutzenbewertung sollten insbesondere laufende Erkenntnisse aus dem Versorgungsalltag mit in dieses Informationssystem einfließen, um die aktuelle Versorgungsrealität abzubilden und auch eine breite Akzeptanz zu erreichen“.

Damit Patientinnen und Patienten schneller von neuen Forschungsergebnissen profitieren und bestmöglich behandelt werden, erscheint eine noch bessere Vernetzung und Kommunikation zwischen Hausärzten, Fachärzten und spezialisierten Behandlungszentren nötig. Unterstützung fand diese Forderung bei Dr. med. Jan Helfrich, Abteilungsleiter Ambulante Leistungen/Vertragsmanagement bei der DAK Gesundheit, der in seinen Ausführungen unter anderem eine oft verzögerte Diagnosestellung als Hindernis für eine optimale Versorgung benannte.

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