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Frauen oder Männer: Wer geht eher in die Notaufnahme?

29.09.2021 13:17
Was Routinebesuche beim Arzt und Vorsorgeuntersuchungen betrifft, sind Männer häufig nachlässiger als Frauen. Bei akuten Beschwerden gehen sie aber gern auf Nummer sicher, wie eine forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse zeigt. So würde fast ein Drittel von ihnen (29 Prozent) zuerst eine Notfallambulanz aufsuchen, wenn sie bei nicht lebensbedrohlichen Beschwerden außerhalb der Öffnungszeiten von Arztpraxen medizinische Hilfe benötigen.

Hingegen wäre die Notaufnahme in einem solchen Fall nur für 15 Prozent der Frauen die erste Wahl. Jede zweite Befragte würde stattdessen zuerst den ärztlichen Bereitschaftsdienst anrufen. Den Rettungsdienst über die Notrufnummer 112 zu kontaktieren ist ebenfalls für mehr Männer die erste Option: Jeder Achte würde dies im Krankheitsfall außerhalb der Praxiszeiten tun, unter den Frauen nur etwa jede Dreizehnte. Fast die Hälfte der Männer würde darüber hinaus auch tagsüber in die Notaufnahme gehen, wenn die Arztpraxen geöffnet sind.

Zum Vergleich: Unter den Frauen würde dies nur gut ein Drittel in Erwägung ziehen. Grund dafür ist für jeden vierten Mann, der schon einmal in der Notaufnahme war, die vermeintlich bessere medizinische Versorgung (im Vergleich zu rund jeder sechsten Frau). Als weitere Gründe für den Besuch in der Notfallambulanz geben ebenfalls mehr Männer als Frauen an, dass sie dort sofort und ohne Terminvereinbarung behandelt würden (13 zu 8 Prozent) beziehungsweise dass sie so kurzfristig keinen Termin in einer Arztpraxis bekommen hätten (14 zu 6 Prozent). Deutlich mehr Frauen als Männer sind hingegen mit ihren Beschwerden zunächst in eine Praxis gegangen und landeten letztendlich in der Notaufnahme, weil sie der niedergelassene Arzt dorthin verwies (20 zu 7 Prozent).

Die Notrufnummer wählen oder die Notfallambulanz aufsuchen sollten Patienten nur bei Lebensgefahr, sehr starken Schmerzen, Herzbeschwerden sowie schweren Verletzungen und Atemnot. Bei gesundheitlichen Beschwerden sind viele Menschen allerdings auch häufig verunsichert, denn für Laien ist es schwer einzuschätzen, ob es sich um einen Notfall handelt oder nicht. Mögliche Gefahren hängen auch vom Gesundheitszustand jedes einzelnen ab, zum Beispiel von eventuellen Vorerkrankungen. Erster Ansprechpartner bei leichteren Beschwerden zu Zeiten geschlossener Praxen ist der ärztliche Bereitschaftsdienst 116 117. Wenn die Behandlung nicht bis zum nächsten Tag oder bis nach dem Wochenende warten kann, berät das Personal am Telefon und vermittelt die nächstgelegene ambulante Notfall- bzw. Bereitschaftspraxis. Der Bereitschaftsdienst ist durch die Corona-Krise deutlich bekannter geworden. 88 Prozent der Deutschen haben laut Umfrage schon einmal davon gehört oder gelesen, und fast jeder Dritte kann die Nummer 116 117 inzwischen korrekt angeben. Bei einer ähnlichen Befragung im Jahr 2019 war nur rund jeder Siebte dazu in der Lage.

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