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Neuer Präsident der DDG setzt auf Digitalisierung

06.06.2017 08:21
Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland heißt der neue Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Der Diabetologe, der seit 1. Juni im Amt ist, folgt auf Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, der als Past-Präsident im Vorstand weiterhin aktiv sein wird. Müller-Wieland übernimmt die Präsidentschaft bis 2019 und will vor allem eine verantwortungsbewusste Digitalisierung in der Diabetologie vorantreiben. Vizepräsidentin für diese Zeit ist Professor Dr. med. Monika Kellerer.

Zugleich übergibt der langjährige Geschäftsführer der DDG, Dr. Dietrich Garlichs, Ende Juni 2017 die Geschäftsführung der Fachgesellschaft an Barbara Bitzer.

Unter dem scheidenden Präsidenten Baptist Gallwitz ist es der DDG nach eigenen Angaben gelungen, sich deutlich stärker in der Gesundheitspolitik zu positionieren – unter anderem mit dem Ziel, die Expertise der DDG frühzeitig in die Entscheidungsprozesse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) einzubringen, um die bestmögliche therapeutische Sicherheit der Patienten zu gewährleisten. Zudem setzte sich Gallwitz erfolgreich für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein: Unter seiner Ägide hat die DDG beispielsweise das Kontingent an Reisestipendien für ihre Kongresse erheblich aufgestockt und begleitende Mentoren-Programme entwickelt, bei denen die Mitglieder des DDG Vorstandes sich intensiv um die Stipendiaten kümmern. Ein weiteres wichtiges Anliegen war ihm, wirkungsvolle Präventionsmaßnahmen in der Gesellschaft zu verankern und mit allen Diabetesverbänden eine gemeinsame Strategie für die Diabetologie bis 2025 zu entwickeln.

 

An die Schwerpunkte seines Amtsvorgängers wolle der neue DDG Präsident Dirk Müller-Wieland anknüpfen und sie fortführen. So werde er sich in der Gesundheitspolitik weiterhin dafür einsetzen, dass die wissenschaftlichen Fachgesellschaften – darunter die DDG – bei der Formulierung des medizinischen Standards strukturiert eingebunden werden. „Zudem ist mit Blick auf klinische Forschung und ärztlichen Nachwuchs wichtig, die derzeit deutschlandweit noch acht verbliebenen klinischen Lehrstühle für Diabetologie aufzustocken, auch um die künftige klinische Versorgung der Patienten mit der chronischen Volkskrankheit Diabetes sicherzustellen“, betont Müller-Wieland.

Darüber hinaus möchte der neue DDG Präsident einen neuen Fokus auf das Thema Digitalisierung legen und „diese als Chance zur Gestaltung einer ‚menschlicheren‘ Medizin verstehen“. Die Chancen der Digitalisierung per App, Telemedizin und Co. bestünden unter anderem in einer flächendeckenden Versorgung von hoher Qualität, größerer Flexibilität sowie dank ärztlicher Entlastung durch digitale Entscheidungshilfen in einer Stärkung der „Sprechenden Medizin“. Hierzu müsste Vertrauen in die technologischen Entwicklungen geschaffen werden, so Müller-Wieland weiter, „unter anderem durch einen wirklich flächendeckenden Netzausbau, geregelte Datensicherheit und Erläuterung des Nutzens großen Datenmengen – der Big Data – für die Forschung und personalisierte Medizin“. Um den neuen Präsidenten bei seinem Vorhaben zu unterstützen, hat die DDG die „Task Force Digitalisierung“ gegründet.

DDG Präsident Dirk Müller-Wieland wurde 1959 in Berlin geboren. Nach dem Studium der Humanmedizin in Hamburg forschte er zwei Jahre am Joslin Diabetes Center der Harvard Medical School, Boston, USA. Müller-Wieland habilitierte sich für das Fach Innere Medizin über das Thema „Molekulare Mechanismen der Insulinwirkung und Insulinresistenz“, sein klinisches Forschungsinteresse liegt bei der Verbindung zwischen Genregulation, Fettstoffwechsel, Fettverteilung, Insulinresistenz und kardiovaskulärem Risiko. Müller-Wieland war unter anderem von 2001 bis 2006 Direktor am Deutschen Diabetes Zentrum in Düsseldorf und von 2006 bis 2015 Chefarzt der I. Medizinischen Klinik an der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg. Seit 2016 ist er an der I. Medizinischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Nikolaus Marx) des Universitätsklinikums der RWTH Aachen tätig und koordiniert das klinische Studienzentrum.

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Die DDG schreibt auch in diesem Jahr drei Medienpreise aus, die mit insgesamt 6.000 Euro dotiert sind. Eingereicht werden können Artikel (Print und Online) sowie Beiträge aus Hörfunk und Fernsehen, die zwischen dem 1. August 2016 und dem 31. Juli 2017 publiziert wurden/werden. Prämiert werden Arbeiten, denen es gelingt, Diabetes-Mythen zu „entzaubern“ und ein Bewusstsein für diese Krankheit und ihre Folgeerkrankungen zu schaffen. Einsendeschluss ist der 31. Juli 2017. Weitere Informationen zur Ausschreibung finden Sie hier.

Bildquelle: DDG

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