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G7-Gesundheitsminister verabschieden Berlin-Erklärung zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen

12.10.2015 11:04
Die Gesundheitsministerinnen und -minister der sieben führenden Industriestaaten (G7) kamen vom 8. – 9. Oktober zu Beratungen in Berlin zusammen um über gemeinsame Maßnahmen gegen Antibiotika-Resistenzen und Lehren aus der Ebola-Epidemie zu beraten. Auch Experten von internationalen Organisationen sowie die liberianische Gesundheitsministerin wurden eingebunden. Unterstützung der Länder mit schwächer aufgestelltem Gesundheitssystem erweist sich als obligatorisch.

Schätzungen internationaler Organisationen belegen großen Handlungsbedarf: Demnach sterben jährlich 700.000 Menschen weltweit aufgrund von Infektionen mit multiresistenten Bakterien. Die jährlichen Kosten durch Antibiotika-Resistenzen liegen in der EU bei schätzungsweise 1,5 Milliarden Euro im Jahr. Es wird mit steigenden Kosten in den kommenden Jahrzehnten gerechnet. Die OECD schätzt die Verluste der OECD-Länder durch Antibiotika-Resistenzen für 2050 auf insgesamt 2,9 Billionen US-Dollar, wenn nicht gegengesteuert wird.

Die Gesundheitsminister waren sich einig, dass sowohl in der Human- wie auch in der Veterenärmedizin Antibiotika nur zu therapeutischen Zwecken und nach individueller Diagnostik verschreibungspflichtig eingesetzt werden sollen. Länder, deren Gesundheitssystem schwächer aufgestellt ist, sollen Unterstützung im Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen erfahren, damit das Problem global effektiv angegangen werden kann. Desweiteren soll die Harmonisierung von Zulassungsverfahren und -bedingungen im Pharmabereich forciert werden, ein globales Netzwerk von Antibiotika-Experten eingesetzt und Produktentwicklungspartnerschaften intensiviert werden.

Die Minister beschlossen auch Maßnahmen, um Epidemien wie Ebola effektiver zu bekämpfen. Neben der gezielten Förderung der Gesundheitssysteme in Partnerländern soll ein schnell einsetzbares Team aus Epidemiologen und Laborexperten des RKI und BNITM aufgebaut werden, um schon bei ersten Anzeichen eines Krankheitsausbruchs vor Ort bei der Diagnostik und Bekämpfung unterstützen zu können. Das Programm soll 2016 mit 4 Millionen Euro starten und ist zunächst für 5 Jahre geplant. Um den sich wachsenden Anforderungen gerecht zu werden, soll die Struktur der WHO außerdem reformiert werden.

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