gematik gibt grünes Licht für erste Komponenten der Industrie
Für die Anbindung an die Telematikinfrastruktur sind mehrere Produkte und Dienste der Industrie notwendig, die von der gematik zugelassen werden müssen, wie beispielsweise der Konnektor, das E-Health-Kartenterminal, der VPN-Zugangsdienst und der elektronische Praxisausweis. Diese stellen neben der Anpassung des jeweiligen IT-Verwaltungs- oder -informationssystems die Basisausstattung dar, um eine medizinische Einrichtung an die Telematikinfrastruktur anzuschließen.
Als erste haben das Zulassungsverfahren der gematik erfolgreich durchlaufen der Konnektor „KoCoBox MED+“ des Unternehmens KoCo Connector, das E-Health-Kartenterminal „ORGA 6141 online“ des Unternehmens Ingenico Healthcare, der VPN-Zugangsdienst des Unternehmens CompuGroup Medical Deutschland und die Bundesdruckerei als Anbieter von elektronischen Praxisausweisen. Die Bundesdruckerei hat dabei zunächst die Zulassung für Zahnarztpraxen erhalten. Die Zulassung für Arzt- und Psychotherapeutenpraxen wird in Kürze folgen.
„Wir freuen uns über das Engagement der Industrieunternehmen, die mit ihren Produkten vorangehend alle Anforderungen an die Funktionalität, Interoperabilität und Sicherheit zum Einsatz in der Telematikinfrastruktur erfüllt haben. Weitere Produkte verschiedener Unternehmen durchlaufen derzeit die Zulassungsverfahren“, sagt Alexander Beyer, Geschäftsführer der gematik. „Auch andere Hersteller und Dienstleister sind dazu eingeladen, ihre Produkte zur Zulassung einzureichen“.
Zur technischen Ausstattung einer medizinischen Einrichtung, um diese an die Telematikinfrastruktur anzuschließen, gehört ein neues Gerät, der Konnektor. Er verbindet die IT-Systeme medizinischer Einrichtungen mit der Telematikinfrastruktur (ein Internetanschluss ist notwendig). Der Konnektor ist mit einem Router vergleichbar, jedoch mit einem deutlich größeren Funktionsumfang und einem sehr hohen Sicherheitsniveau. Er stellt ein sogenanntes virtuelles privates Netzwerk (VPN) her, in dem elektronische Anwendungen unter Einsatz moderner Verschlüsselungstechnologien völlig abgeschirmt vom sonstigen Internet genutzt werden können.
Das Versichertenstammdaten-Management ist die erste Anwendung der Telematikinfrastruktur und ermöglicht es Ärzten, Zahnärzten und Psychotherapeuten in Echtzeit (online) automatisiert zu überprüfen, ob die auf der elektronischen Gesundheitskarte gespeicherten Versichertenstammdaten aktuell sind bzw. ob ein gültiges Versicherungsverhältnis besteht. Dieser Online-Datenabgleich ist gesetzlich verpflichtend.