Gemeinsames Symposium mit der American Society of Clinical Oncology (ASCO)
In Deutschland ist die Versorgungslandschaft in der Onkologie geprägt durch den Aufbau von Organkrebszentren und Onkologischen Zentren. Die Ärzte an diesen Krankenhäusern arbeiten in einem interdisziplinären Netzwerk, um eine umfassende Betreuung der Krebspatienten sicherzustellen – die Häuser erhalten nur dann ein Qualitätssiegel, wenn sie bei der Diagnose und Therapie die aktuell geltenden evidenzbasierten Leitlinien anwenden, also auf der Grundlage der besten zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Nachweise arbeiten. Beim Brustkrebs werden mittlerweile über 90 % der Patientinnen an Zentren mit einem Zertifikat der Deutschen Krebsgesellschaft betreut. Neue Untersuchungen dokumentieren hohe Behandlungsstandards an diesen Zentren, ebenso wie eine hohe Patientenzufriedenheit. „Ob die Versorgung an interdisziplinären Zentren aber auch langfristig Überlebensraten und Lebensqualität verbessert, muss noch umfassend abgesichert werden. Dazu brauchen wir flächendeckend vernetzte klinische Krebsregister, mit denen die Krankengeschichte der Patienten auch nach der Entlassung aus dem Krankenhaus möglichst lückenlos nach verfolgt werden kann“, sagt Albers.
Während Deutschland auf onkologische Zentren setzt, besteht hierzulande wenig Erfahrung bei der Qualitätssicherung in der ambulanten onkologischen Versorgung. Das von der ASCO initiierte amerikanische QOPI-System könnte hier Orientierung bieten. „QOPI wurde für ambulant tätige Onkologen entwickelt und erlaubt ihnen, ihre Arbeitsprozesse anhand festgelegter leitliniengestützter Indikatoren überprüfen. So können sie die Qualität ihrer eigenen Leistung im Vergleich zu anderen Praxen einordnen und entsprechend verbessern“, erklärt Professor Douglas Blayney, ASCO-Präsident 2009/2010 und medizinischer Direktor am Stanford Cancer Center in Kalifornien, USA. Blayney führt gemeinsam mit Peter Albers den Vorsitz auf dem Joint-ASCO-Symposium des DKK 2012 und wird das QOPI-System vorstellen.
Link: http://www.krebsgesellschaft.de/dkk_2012_presse_akkreditierung,200714.html