gevko: eImpfpass-Schnittstelle bei der gematik eingereicht
Während die Kontrolle des Impfschutzes bei Säuglingen und Kindern durch die U-Untersuchungen normalerweise gewährleistet ist, können sich im Jugend- und Erwachsenenalter in vielen Fällen erhebliche Impflücken ergeben. Zudem besteht ein Verlustrisiko des derzeit papiergebundenen Impfpasses. Insbesondere darauf macht auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit Ihrer Kampagne „Deutschland sucht den Impfpass“ bereits seit 2012 aufmerksam. Bei Verlust des Heftes müssten bereits aus arzthaftungsrechtlichen Gründen alle relevanten Impfungen erneut durchgeführt werden. Dies bedeute unnötige Belastungen für den Patienten und führt in jedem Fall zu zusätzlichen Ausgaben. Darüber hinaus stehe, z.B. bei Notfällen, der Impfpass in aller Regel dem Krankenhausarzt nicht zur Verfügung, erklärt die gevko.
Mit dem von der gevko eingereichten Leitfaden zur strukturierten virtuellen Abbildung des internationalen Impfausweises der WHO für informationstechnische Systeme im Gesundheitswesen entstehe gegenüber der bisherigen Papierfassung für alle beteiligten Leistungserbringer und Patienten erheblicher Mehrwert. Insbesondere der perspektivisch in einigen Vernetzungsprojekten der Krankenkassen zum Einsatz kommende sogenannte „eImpfpassserver“ nutze bereits die Schnittstelle und ermögliche aufbauend auf den neuen Standard eine IT-gestützte und serverbasierte Impfdokumentationen.
Geschäftsführer der gevko GmbH Prof. Guido Noelle: „Entwickelt mit Unterstützung und auf Grundlage der Kataloge, Codesysteme und Schlüsseltabellen der Gesellschaft zur Förderung der Impfmedizin mbH (GZIM,) ist die Abbildung eines CDA-konformen, elektronischen Impfausweises ein wichtiger Schritt, um einen einheitlichen, elektronischen Informationsstand für die an der Versorgung beteiligten Akteure zu gewährleisten. Wir freuen uns auf das Feedback und die weiteren Implementierungsbemühungen der Software- und APP-Hersteller bei der Nutzung unserer neuen Schnittstelle.“
Mit der Eintragung der eImpfpass-Schnittstelle in das Interoperabilitätsverzeichnis vesta gehe die gevko einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Standardisierung und Interoperabilität im Gesundheitswesen. Die eImpfpass-Schnittstelle steht nach Veröffentlichung allen Softwareherstellern im Praxis-, Krankenhaus- und Apothekensoftwarebereich unentgeltlich und gemeinfrei zur Integration in ihre Systeme und mobilen Lösungen zur Verfügung. Auch der Geschäftsführer der GZIM Dr. med. Hans-J. Schrörs zeigt sich sehr erfreut über die Veröffentlichung: “Aufbauend auf unsere gemeinsamen Vorarbeiten entsteht durch die Veröffentlichung der Spezifikation durch die gevko ein Standard, welcher ein Maximum an Interoperabilität zwischen den Informationssystemen im Gesundheitswesen ermöglicht. Außerdem trägt der eImpfpass dazu bei, das Bewusstsein für die Impfprävention zu stärken“.
Weitere Informationen und Einblicke zu den Produkten der gevko erhalten Sie im Rahmen des 4. gevko Symposiums in Berlin. Dieses findet am 11. und 12. September als Gemeinschaftsveranstaltung mit der GRPG - Gesellschaft für Recht und Politik im Gesundheitswesen e.V. - im H4 Hotel Berlin Alexanderplatz statt. Das Symposium widmet sich in diesem Jahr unter dem Titel „Digitales Gesundheitswesen 2021“ insbesondere den Digitalisierungsstrategien im Gesundheitswesen sowie den Erwartungen der Selbstverwaltung an die Politik und die politischen Parteien zur neuen Legislaturperiode. Weiter Informationen zu Programm und Referenten finden sie unter: www.gevko.de