Meningokokken: Aufklärungskampagne gestartet
Aktuelle Zahlen des Robert Koch-Instituts zeigen, dass nahezu zwei Drittel der erkrankten Säuglinge eine Sepsis entwickeln.Bei einer Meningokokken-Sepsis stirbt bis zu jeder Zehnte, bei schwerem Verlauf fast jeder Dritte.
Unspezifische Symptome erschweren frühzeitige Diagnose
Meningokokken-Infektionen könnten innerhalb weniger Stunden einen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen. Aufgrund der Seltenheit – 336 Fälle in Deutschland im Jahr 2016 – und den grippeähnlichen Symptome würden Meningokokken-Erkrankungen oft erst erkannt, wenn sie schon stark fortgeschritten seien. Im weiteren Verlauf können Nackensteifigkeit, Lichtempfindlichkeit, eine veränderte Hautfarbe sowie kalte Hände und Füße hinzukommen.
Bei einer Meningokokken-Sepsis sind manchmal Amputationen notwendig
GSK erklärt: Bei einer Meningokokken-Sepsis werden die Erreger mit dem Blut in den gesamten Körper ausgeschwemmt. So kann es zu einer Blutgerinnungsstörung und flächenhaften Einblutungen der Haut kommen. Bei zehn bis 15 Prozent der Erkrankten erfolgen diese Einblutungen auch in die Nebennierenrinden und es kommt zum septischen Schock, dem sogenannten „Waterhouse-Friderichsen-Syndrom“. Dadurch können Gliedmaßen absterben, was Amputationen erfordert, um das Leben der Betroffenen zu retten. „Für Betroffene und Familien kippt das Leben nach solchen Operationen im wahrsten Sinne des Wortes von den Beinen“, so Andrea Vogt-Bolm, Leiterin Institut AMPU VITA e.V. / AMPU KIDS, das Amputierte und deren Angehörige unterstützt.
Eine Meningokokken-Sepsis ende in bis zu 13 Prozent der Fälle tödlich, bei einem auftretenden Waterhouse-Friderichsen-Syndrom in bis zu 33 Prozent. Die Idee eines Welt-Sepsis-Tages entstand aus den Reihen von Betroffenen, die sich in der Deutsche Sepsis-Hilfe zusammengeschlossen haben, mit aktiver Unterstützung der Deutschen Sepsis-Gesellschaft.
Nach Meningokokken-Meningitis können Entwicklungsstörungen bei Kindern auftreten
Nach einer Meningokokken-Meningitis können in zehn bis 20 Prozent der Fälle Komplikationen wie Krampfanfälle oder Taubheit auftreten. Bei Kindern sind auch Entwicklungsstörungen möglich.
Eltern können ihre Kinder vor Meningokokken-Erkrankungen schützen
Insgesamt gibt es zwölf verschiedene Meningokokken-Serogruppen. Fünf davon sind in Deutschland vertreten (A, B, C, W135 und Y). Gegen jede dieser Serogruppen sind Impfstoffe verfügbar. Eine frühzeitige Impfung kann gegen Meningokokken schützen.
Weitere Information über Meningokokken und zur Aufklärungskampagne „Meningitis bewegt". finden Sie unter www.meningitis-bewegt.de sowie Facebook, Twitter und Instagram und YouTube.
Bildquelle: Borchert & Schrader