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Größtes öffentlich-privates Partnerschaftsprojekt im deutschen Gesundheitswesen: Partikeltherapiezentrum des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein

18.03.2008 15:05
Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UK S-H) hat ein Bieterkonsortium aus Siemens, Bilfinger Berger und HSG Technischer Service mit Bau und Betrieb des ersten Zentrums für Partikeltherapie (PTZ) in Norddeutschland beauftragt.

Mit einem Gesamtwert von rund 250 Millionen EUR
handelt es sich um das bislang größte öffentlich-private Partnerschaftsprojekt
(PPP / Public Private Partnership) im deutschen Gesundheitswesen. Das PTZ wird
als Kompetenz-Zentrum für Tumorerkrankungen ab 2012 neue
Behandlungschancen in der Krebstherapie eröffnen. Der Einzugsbereich soll
neben Norddeutschland den gesamten südskandinavischen Raum umfassen. Im
Endausbau der Anlage sollen in drei Behandlungsräumen jährlich rund 3000
Patienten mit Partikeln therapiert werden.
Der Vertrag zwischen dem Bieterkonsortium und dem UK S-H beinhaltet die Planung,
Errichtung, Finanzierung sowie den technischen Betrieb inklusive der Wartung der
Partikeltherapieanlage in einer öffentlich-privaten Partnerschaft über einen Zeitraum von
25 Jahren. Zur Realisierung des Projektes gründeten die Sponsoren Siemens Project
Ventures und Bilfinger Berger Project Investments eine Projektgesellschaft, die sich über
ein internationales Bankenkonsortium refinanziert. Das PTZ umfasst neben den
Einrichtungen für die Anwendung der Partikeltherapie (PT) auch eine Abteilung für die
konventionelle Strahlentherapie. Die Aufnahme des Betriebes der konventionellen
Strahlentherapie ist für Ende 2011 und der Betrieb der PT-Anlage für Anfang 2012
geplant.

„Das PTZ Kiel ist ein Meilenstein für medizintechnische Lösungen und
Partnerschaftsmodelle in der Onkologie. Das in Kiel entstehende Kompetenz-Zentrum für
die strahlentherapeutische Onkologie wird zukunftsweisend für weitere Partikeltherapie-
Zentren in Europa und USA sein“, betonte Prof. Dr. Erich R. Reinhardt, Chief Executive
Officer (CEO) von Siemens Healthcare.
Siemens wird die Planung und Errichtung der Partikeltherapie-Anlage, die Lieferung der
Medizintechnik von der medizinischen Diagnostik bis hin zur Informationstechnologie,
den Service sowie den technischen Betrieb der medizintechnischen Systeme
übernehmen. Bilfinger Berger Hochbau zeichnet für die schlüsselfertige Erstellung des
Zentrums verantwortlich. Innerhalb von 24 Monaten wird die Niederlassung Hamburg das
Gebäude mit vier ober- und zwei unterirdischen Geschossen erstellen. Für das Projekt
kann Bilfinger Berger auf seine Erfahrung bei Projekten für die Gesundheitswirtschaft
zurückgreifen. Die HSG übernimmt das technische und infrastrukturelle
Gebäudemanagement inkl. Instandsetzung und Reinvestitionen der technischen und
baulichen Anlagen sowie des Außenbereichs. Des Weiteren garantiert die HSG Strom-,
Wärme- und Wassermengen für das Gebäude mit Ausnahme der medizinischen
Einrichtungen. Zusammen mit Bilfinger Berger Project Investments bringt Siemens
zudem über die Siemens Project Ventures GmbH (SPV) seine Expertise bei
Infrastrukturprojekten ein. SPV und Bilfinger Berger Project Investmentswerden jeweils
50 Prozent des erforderlichen Eigenkapitals stellen.
„Bei der Realisierung komplexer öffentlicher Infrastrukturprojekte spielt die Beteiligung
privater Finanzierungspartner eine entscheidende Rolle“, stellte Wolfgang Bischoff,
Geschäftsführer der Siemens Project Ventures GmbH, fest. „Diese Art von PPP-Lösung
wird zunehmend zum ‚Standardmodell’ für die generelle Zusammenarbeit zwischen
öffentlichem und privatem Sektor, nicht nur im Gesundheitswesen.“ Bilfinger Berger
weitet mit dem Projekt sein privatwirtschaftliches Betreibergeschäft auf das
Gesundheitswesen in Deutschland aus. Das Unternehmen bringt in Kiel seine weit
reichende Erfahrung bei Finanzierung, Bau und Gebäudebetrieb ein

abgelegt unter:
Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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