Hamburger Projekt INVEST bewirbt sich für den Innovationsfonds
Der Einsatz von modernen digitalen Kommunikationskanälen zwischen den Ärzten sowie zwischen dem Arzt und seinen Patienten soll beispielsweise die Arzneimitteltherapie unterstützen und Falschmedikationen oder Überdosierung vermeiden. Auch soll der Zugang zu besonderen Leistungen, wie etwa einer Gesundheitsberatung, künftig erleichtert werden.
Die OptiMedis AG hat im letzten Jahr die soziale und gesundheitliche Situation in den beiden Stadtteilen analysiert und auf dieser Grundlage ein Entwicklungs-und Handlungskonzept erstellt. Das Konzept wurde finanziell von der Hamburger Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz gefördert und bildet die inhaltliche Grundlage für den Antrag beim Innovationsfonds. Durch die vorherrschenden sozioökonomischen Bedingungen habe die Bevölkerung in Billstedt und Horn schlechtere Lebens- und Gesundheitschancen als die übrige Hamburger Bevölkerung.
Die regionale Managementgesellschaft "Gesundheit für Billstedt/Horn UG" (haftungsbeschränkt), deren weitere Gesellschafter das Ärztenetz Billstedt-Horn e. V., die SKH Stadtteilklinik Hamburg GmbH und der NAV Virchow-Bund e. V. sind, hat jetzt einen Antrag beim Innovationsfonds nach § 92a Abs. 1 SGB V für das INVEST-Projekt gestellt. Mit den Fördermitteln aus dem Innovationsfonds will man das neue sektorenübergreifende Versorgungsmodell für die ersten drei Jahre finanzieren und so die Grundlagen für neue Versorgungsstrukturen und -prozesse in den beiden Stadtteilen schaffen.
Auf Seiten der Krankenkassen sind die AOK Rheinland/Hamburg und der Hamburger Landesverband der BARMER GEK Konsortialpartner des INVEST-Projektes; weitere Kassen wie die Techniker Krankenkasse und die DAK-Gesundheit beabsichtigten, sich dem Projekt anzuschließen, sofern das Projekt durch den Innovationsfonds gefördert werde.
Die AOK Rheinland/Hamburg hat zudem im Juni einen Integrierten Versorgungsvertrag (IV) mit der regionalen Managementgesellschaft "Gesundheit für Billstedt/Horn" geschlossen, der das Potenzial des neuen sektorenübergreifenden Versorgungsmodells für die Übernahme in die Regelversorgung demonstrieren soll. „Der Vertrag tritt in Kraft, wenn eine Förderung durch den Innovationsfonds erfolgt“, erläutert er. Helmut Hildebrandt, Vorstand der OptiMedis AG und Geschäftsführer der "Gesundheit für Billstedt/Horn UG", betont: „Wir wollen mit der AOK unser erprobtes IV-Modell weiterentwickeln und in einer Großstadt umsetzen.“