Hausärzte fordern mehr Sicherheit bei der TI
Die TI soll die sichere Kommunikation zwischen Ärzten, Psychotherapeuten, Krankenhäusern und anderen ermöglichen und medizinische Informationen, die für die Behandlung von Patientinnen und Patienten benötigt werden, schneller und einfacher verfügbar machen. Allerdings entspricht die sogenannte Datenautobahn des Gesundheitswesens eher dem maroden Zustand der deutschen Straßenautobahnen, erklärt der Hausärzteverband. „Was den Arztpraxen als digitale Technologie angeboten wird, ist technologisch völlig unausgereift und ungenügend getestet“, kritisiert Dr. Funken. „Wir weisen seit Beginn der TI immer wieder auf die vielfachen Mängel hin. Eine Besserung ist nicht in Sicht.“ Die Hausärzte sind besorgt, dass auch mit der angekündigten neuen 2.0-Technologie die Cybersicherheit nicht gegeben ist. „TI-Sicherheit ist auch Patientenschutz“, betont Dr. Funken.
Der Hausärzteverband Nordrhein fordert vor der Einführung neuer TI-Hard- und Software umfassende Penetrationstests in realen Umgebungen und die Veröffentlichung von Protokollen zu den Ergebnissen von Tests. Zudem müssen nach großen Cyberangriffen die Sicherheitsstandards deutlich erhöht werden. Neue Anwendungen sollen derzeit nach Vorgabe der KV in acht Wochen eigenständig in Praxen geprüft werden, eine externe Evaluation ist nicht vorgesehen. „Das ist unverantwortlich“, betont Dr. Funken. „Wir brauchen eine nationale Cyberabwehr mit kontinuierlich umfassenden Sicherheits- und Gefährdungsanalysen und ein Emergency-System. Nur kann die sensible Infrastruktur des Gesundheitssystems geschützt werden.