Hausärzteverband Nordrhein: Engpass beim Grippeimpfstoff
“Wir haben alle deutlich mehr Grippeimpfstoff bestellt, da wir aufgrund von Corona schon im April dieses Jahres mit einer Nachfragesteigerung bei den Grippeschutzimpfungen gerechnet haben. Die Anfragen der Patienten bestätigen unsere Einschätzung.“ Dass es nun aber zu Impfstoff-Engpässen in der Belieferung kommt, verärgert die Hausärzte in der Region Nordrhein. Verursacher sind die Apotheken, so der Hausärzteverband. „Sie sorgen durch eigene Impfangebote für eine künstliche Verknappung des Impfstoffes und behindern die Impfungen in den Arztpraxen. „Impfen ist eine originäre ärztliche Aufgabe. Leider kommen aktuell die bestellten Mengen nicht überall vollständig an.“
Vor Ort bieten viele Apotheken in Nordrhein in diesem Jahr aktiv ihren Kunden die Grippeimpfung an. Sie greifen hierbei oft auf Impfstoff zu, der für die Arztpraxen vorgesehen ist, kritisiert der Hausärzteverband. „Die Apotheken sollen die Versorgung mit Impfstoffen und Medikamenten 24/7 flächendeckend sicherstellen. Das ist ihre Kernaufgabe“, betont Dr. Funken. „Und das gilt auch für die Auslieferung der Grippeimpfstoffe an die Arztpraxen.“ Für das Impfen, so der Vorsitzende der Hausärzte, fehlt den meisten Apothekerinnen und Apothekern die entsprechende ärztliche Aus- und Weiterbildung.
Bis zum 10.10.2021 hat das Paul-Ehrlich-Institut bereits 25 Millionen Impfstoffdosen nach erfolgreicher Chargenprüfung freigegeben. Insgesamt stehen in diesem Jahr bundesweit 27 Millionen Impfstoffdosen zur Verfügung.