Hautkrebs: So viele Fälle wie nie zuvor an Rhein und Ruhr und in Hamburg
Das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) der AOK Rheinland/Hamburg hat herausgefunden, dass im Jahr 2003 noch 0,08 Krankschreibungen je 100 Versichertenjahre ausgestellt wurden, die mit der Diagnose „bösartiges Melanom oder sonstige bösartige Neubildung der Haut“ zu tun hatten, im Jahr 2019 waren es bereits 0,18. Die Zahl ist kontinuierlich gestiegen. Das heißt: Hautkrebsdiagnosen nehmen zu.
Trotz der immer besseren Behandlungsmöglichkeiten führen Krebs-Erkrankungen hinter den Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Statistik der Todesursachen an – auch in Nordrhein-Westfalen und in Hamburg. Nach den aktuellsten Daten des Landeskrebsregisters sind im Jahr 2016 in NRW 656 Menschen an einem bösartigen Melanom der Haut gestorben. Insgesamt gab es in dem Jahr landesweit 53.796 Krebstote (Quelle: Statistisches Landesamt). In Hamburg wurden im selben Jahr 4501 Krebstote gezählt, von denen 86 an Hautkrebs erkrankt waren, so die Zahlen des Hamburgischen Krebsregisters.
Wer seiner Haut zu viel Sonneneinstrahlung zumutet, provoziert Veränderungen, die im schlimmsten Fall zu Krebs führen können. Auch später noch, denn die Haut vergisst nie. Besonders gefährlich können die Strahlen für Kinder und für Menschen hellen Hauttyps werden.
Laut Landeszentrum Gesundheit NRW zählt Hautkrebs aber immerhin zu den Krebsarten, bei denen Patienten häufig positive Prognosen erhalten. „Je eher der Krebs diagnostiziert wird, desto größer sind die Heilungschancen. Deshalb sollten alle Menschen Früherkennungsangebote nutzen“, sagt Rolf Buchwitz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg.
Gesetzlich Krankenversicherte haben ab einem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf ein HautkrebsScreening. Die AOK Rheinland/Hamburg bietet ihren Versicherten bereits ab Vollendung des 18. Lebensjahres solche Checks kostenlos an. Bei dem Screening untersucht der Arzt die Haut von Kopf bis Fuß, auch die Kopfhaut, das Gesicht und die Nägel. Bei auffälligen Malen werden zur weiteren Abklärung Gewebeproben entnommen. Nach Angaben des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung nimmt jedoch noch nicht einmal jeder Dritte diese Möglichkeit wahr. „Hier besteht noch großes Potenzial“, so Buchwitz.