Herzschwäche: Strukturierte Betreuung in der Apotheke verbessert Medikamenteneinnahme und Lebensqualität
„Eine regelmäßige Medikamenteneinnahme ist aber für Patienten mit Herzschwäche eine große Herausforderung, da sie in aller Regel an mehreren Krankheiten leiden und die Anzahl einzunehmender Arzneimittel entsprechend sehr groß ist“, erklärt Professor Martin Schulz (Co-Studienleiter und Geschäftsführer Arzneimittel der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Berlin).
Hier setzte die PHARM-CHF-Studie an. Neben der Verbesserung der Einnahmetreue und der Lebensqualität zielte die Intervention auch auf die Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS). Insgesamt 237 Patienten, die im Mittel 74 Jahre alt waren, wurden durch den Arzt zufällig der Interventions- bzw. Kontrollgruppe zugeteilt. Zentrale Bestandteile der Intervention waren eine Analyse der Gesamtmedikation, die Erstellung eines auf Arzneimittelrisiken geprüften Medikationsplans und die (zwei-) wöchentlichen Besuche des Patienten in ihrer Apotheke. Die Patienten in der Interventionsgruppe erhielten dort ihre Medikation in Wochendosetten, Blutdruck und Puls wurden gemessen und sie wurden zur Arzneimitteltherapie und zu Anzeichen einer Verschlechterung der Herzschwäche beraten. Apotheke und Arztpraxis tauschten sich zu Fragen der sicheren Arzneimitteltherapie aus.
Vor Beginn der Studie hatten die Patienten im Mittel für weniger als 70 % der Tage Medikation. Nur 43 % hatten für mindestens 80 % der Tage Medikation und konnten somit als einnahmetreu eingestuft werden. Die Intervention der PHARM-CHF-Studie verbesserte die mittlere Einnahmetreue von drei Arzneistoffklassen, die bei Herzinsuffizienz nachweislich die Sterblichkeit senken, signifikant. Sie erhöhte gleichzeitig signifikant den Anteil Patienten, die als einnahmetreu eingestuft werden konnten. Außerdem profitierten Patienten in der Langzeitbeobachtung über zwei Jahre zunehmend von der Intervention mit einer signifikant und relevant verbesserten gesundheitsbezogenen Lebensqualität.