Sie sind hier: Startseite News Herztransplantation in Bad Oeynhausen: Was gesagt werden muss
x
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Herztransplantation in Bad Oeynhausen: Was gesagt werden muss

17.08.2012 15:30
Die Vorgänge in Göttingen haben eine breite Diskussion über die Zuteilung von Organspenden entfacht. Nach Ansicht von Prof. Dr. Jan Gummert, Direktor des bundesweit größten Herztransplantationszentrums am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, werden die Informationen zur Vergabepraxis nicht ausführlich genug dargestellt. Verallgemeinerungen und fehlerhafte Kurzdarstellungen würden dabei zu wachsender Verunsicherung führen. „Wer korrekt informieren will, muss zuallererst fragen: Um welches Organ handelt es sich?“ so Gummert.

Die Aussage, jedes vierte Spenderherz werde ohne Warteliste vergeben, sei schlichtweg falsch, betonte Gummert. Denn ausschließlich auf der Basis der auf der Warteliste angemeldeten Patienten entscheide Eurotransplant darüber, welche Klinik ein Spenderherz erhalte. „Das gilt auch dann, wenn Herzen im sogenannten beschleunigten Vermittlungsverfahren, das heisst nach vorausgegangener dreimaliger Ablehnung eines Spenderherzens, von Eurotransplant zugeteilt werden“, betont Gummert. Bei Herztransplantationen erfolge diese Zusage ausschließlich über Eurotransplant.
Zur Frage, ob die diskutierten Vorkommnisse in Göttingen auch in Bad Oeynhausen möglich seien, antwortet der Bad Oeynhausener Herzspezialist: „Dazu ein deutliches Nein.“ Nach Acht-Augen-Prinzip seien mindestens vier verschiedene Ärzte des HDZ NRW involviert, wenn es um den Antrag über die Dringlichkeitsstufe des Patienten gehe. „Bei Eurotransplant treffen dann drei unabhängige Mediziner die Entscheidung drüber, ob unser Patient dort aufgenommen wird.“ Ein Einfluss der Klinik auf die Zuteilung von Spenderherzen sei dadurch ausgeschlossen. „Die in Deutschland außerordentlich gute und seit vielen Jahren bewährte Transplantationsmedizin darf nicht in Verruf geraten“, fordert Gummert. „Es ist daher zwingend große Aufmerksamkeit und Sorgfalt notwendig, um ein so komplexes Thema wie die Organspende sachlich korrekt und transparent für alle darzustellen.“

Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

Gemeinsamer Priorisierungskatalog

« Dezember 2022 »
Dezember
MoDiMiDoFrSaSo
1234
567891011
12131415161718
19202122232425
262728293031