Projekt für Angehörige von Demenzkranken
Ein wichtiger Bestandteil des Pilotprojekts proGERO ist die telefonische Betreuung der pflegenden Angehörigen durch einen persönlichen Gesundheitsberater, der bei Fragen oder Problemen auch über ein Servicetelefon erreichbar ist. Bei Bedarf setzt sich der Gesundheitsberater mit dem behandelnden Arzt des Patienten in Verbindung, um die Medikation und eventuelle Auffälligkeiten und Risiken zu besprechen.
Zu Beginn des Programms führt ein Pflegeberater bei einem Besuch vor Ort eine sogenannte Demenz-Erhebung durch, auf deren Basis ein Maßnahmenplan zur Stabilisierung und Optimierung der häuslichen Pflegesituation erstellt wird. Zusätzlich folgt im Laufe des Programms eine telefonische Sozialberatung, in deren Rahmen Fragen zu Sozialleistungen geklärt und Möglichkeiten zur finanziellen Unterstützung durch gesetzliche Leistungen aufgezeigt werden.
Das gemeinsam mit der pronova BKK und Pflegekasse durchgeführte Projekt wird erstmalig auf der internationalen Gesundheitsmesse MEDICA präsentiert. „Angehörige, die Demenzkranke pflegen, werden sowohl psychisch-physisch, als auch sozial beansprucht“, erklärt Linus Drop, Geschäftsführer der Sanvartis GmbH. „Wenn sie mit der Belastung nicht zurechtkommen, kann ein Versorgungsdefizit entstehen, das ein Fortschreiten der Erkrankung beim dementen Familienmitglied provozieren kann.“
Diese Problematik geht Sanvartis mit proGERO an, dessen zentrale Ziele die Stärkung der Selbsthilfepotenziale und Förderung der Eigenständigkeit durch Einbezug der Angehörigen sind. „Die kooperative Zusammenarbeit der pronova BKK mit der Pflegekasse ermöglicht eine ganzheitliche Hilfestellung bei Fragen und Schwierigkeiten rund um die häusliche Betreuung von Demenz-Patienten“, so Volker Latz, Ressortleiter Gesundheit der pronova BKK über das Programm.
Die Betreuung läuft meist über zwölf Monate. Seit Projektstart im November 2012 haben 382 Angehörige von Demenzpatienten, die zuhause gepflegt werden, an proGERO teilgenommen. „Die Resonanz ist durchweg positiv“, berichtet Drop. „Die Gespräche mit einer unabhängigen Person werden als entlastend wahrgenommen. Daher ist der Wunsch vieler Teilnehmer, proGERO dauerhaft fortzuführen, um die oftmals vermisste emotionale Unterstützung aufrechtzuerhalten.“ Der Projektvertrag sieht für alle Krankenkassen die Möglichkeit vor, dem Projekt zu gleichen Konditionen beizutreten.