IBM Watson und Pfizer wollen die immunonkologische Forschung beschleunigen
Immuntherapien verändern die Krebsmedizin derzeit nachhaltig, da sie das menschliche Immunsystem in die Lage versetzen können, Krebszellen zu erkennen und gezielt anzugreifen. Im besonderen Fokus der Forschung stehen nach Angaben von Pfizer Kombinationstherapien, die auf den einzelnen Patienten zugeschnitten werden, um auf dessen individuelle Tumor-Charakteristika bestmöglich anzusprechen. Kombinationstherapien wird nach Unternehmensangaben das Potenzial für einen Paradigmenwechsel in der Onkologie zugetraut, durch den mehr Krebspatienten von einer Behandlung profitieren können.
Krebsforscher bei Pfizer wollen Watson for Drug Discovery nutzen, um große Datenmengen, sowohl aus öffentlichen Quellen als auch aus dem Unternehmensbestand, für die immunonkologische Forschung zu analysieren. Watson ist das erste kommerziell erhältliche kognitive Computerprogramm. Es analysiert große Datenmengen, versteht komplexe, in natürlicher Sprache formulierte Fragen und liefert evidenzbasierte Antworten. Watson lernt durch die bereits durchgeführten Interaktionen ständig dazu und gewinnt dadurch an Wissen und Wert. Mit dem Programm, das individuell für Pfizer angepasst wird, könnten Wissenschaftler medizinische Hypothesen prüfen, evidenzbasierte Erkenntnisse gewinnen und effiziente Sicherheitsbewertungen durchführen.
Während ein Wissenschaftler durchschnittlich rund 200 bis 300 Artikel pro Jahr liest, hat Watson for Drug Discovery laut Pfizer Zugriff auf eine Datenbank aus 25 Millionen medizinischen Abstracts, mehr als 1 Million vollständige Artikel aus medizinischen Fachzeitschriften sowie 4 Millionen Patente. Das Programm werde regelmäßig aktualisiert und könne mit den privaten Daten von Organisationen, zum Beispiel Labordaten, angereichert werden. Watson for Drug Discovery kann Wissenschaftler bei der Analyse von Daten aus unterschiedlichen Quellen unterstützen und durch eine dynamische Visualisierung versteckte Muster und Zusammenhänge erkennbar machen.