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Internistische Krankheiten als Covid-19-Risikofaktoren : DGIM ruft angesichts vierter Corona-Welle dringend zum Impfen auf

02.09.2021 10:32
Mit einem exponentiellen Wachstum der Corona-Infektionen und der schweren Erkrankungen befindet sich Deutschland am Beginn der vierten Corona-Welle, so die aktuelle Einschätzung des RKI. Gerade jüngere Altersgruppen sind diesmal stark betroffen. Internistische Erkrankungen tragen wesentlich dazu bei, dass eine Infektion mit SARS-CoV-2 einen schweren Verlauf nehmen kann. Dazu gehören etwa Vorerkrankungen der Lunge, chronische Nieren- und Lebererkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der weit verbreitete Bluthochdruck. Gleichzeitig reduziert eine Impfung gegen das Coronavirus das Infektionsrisiko um das Zehnfache. Dies gilt auch für den Fall eines Impfdurchbruchs. Hier senkt sie vor allem die Gefahr für einen schweren Verlauf. Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) ruft daher dazu auf, dass sich möglichst alle Menschen, bei denen keine medizinischen Gründe dagegensprechen, jetzt gegen Covid-19 impfen lassen.

Der Anteil der Menschen in Deutschland, die bereits die für einen umfassenden Impfschutz erforderlichen zwei Corona-Impfungen erhalten haben, liegt inzwischen bei rund 60 Prozent – doch nachhaltig eingedämmt ist die Pandemie damit noch nicht. Die Zahl nachgewiesener Infektionen steigt aktuell wieder stark an. Gerade zum Ferienende, wenn die Reiserückkehrer-Welle ihren Höhepunkt erreicht, ist mit einem weiteren Anstieg der Erkrankungszahlen zu rechnen. „Für Ungeimpfte ist das Infektionsrisiko daher beträchtlich“, sagt Professor Dr. med. Georg Ertl, Generalsekretär der DGIM und Kardiologe aus Würzburg. Hinzu kommt: „Laut der US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) ist die aktuell dominierende Delta-Variante des Coronavirus so ansteckend wie Windpocken.“

„In diesem Zusammenhang ist es erfreulich, dass die STIKO nun eine Impfempfehlung auch für 12- bis 17-Jährige ausgesprochen hat“, so Ertl. Bis eine hohe Impfquote auch in dieser Altersgruppe erreicht ist, werde es jedoch einige Zeit dauern – zu lange, als dass Ungeimpfte sich auf den indirekten Schutz durch eine Herdenimmunität verlassen könnten. „Angesichts der sich rasch ausbreitenden Delta-Variante kann man Risikopatienten wie unseren internistischen Patienten – aber auch allen bisher Ungeimpften – nur dazu raten, sich selbst zu schützen und die überall verfügbaren Impfangebote anzunehmen“, so Ertl weiter.

Impfung ist wirksam und reduziert Covid-19-Risiken

Zu Beginn der Impfungen im vergangenen Winter lagen zwar sehr gute Daten aus den Zulassungsstudien vor, naturgemäß aber nur wenige Erfahrungen mit den neuen Vakzinen außerhalb von Studien – ein Umstand, der auch manche hochpriorisierten Risikopatienten zögern ließ, sich impfen zu lassen. Mittlerweile existiert jedoch umfangreiches Datenmaterial sowohl zur Wirksamkeit als auch zur Sicherheit der Covid-19-Impfstoffe. So hat sich mittlerweile bestätigt, dass auch Risikopatienten durch die Impfung in hohem Maße vor schweren oder gar tödlichen Covid-19-Verläufen geschützt sind.

Beobachtungen aus der Praxis zeigen außerdem, dass vollständig Geimpfte auch ein wesentlich geringeres Risiko für Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung haben – selbst dann, wenn es zu einem Impfdurchbruch mit Krankheitssymptomen kommen sollte. „Auch für die hochansteckende Delta-Variante des Virus senkt die Impfung das Risiko für eine Infektion um das Zehnfache und für einen schweren Verlauf auf das über Hundertfache“, betont Professor Dr. med. Markus M. Lerch, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des LMU-Klinikums München und Vorsitzender der DGIM. Ertl fasst zusammen: „Wir raten deshalb dringend: Impfe sich, wer kann!“

Editorial

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Prof. Dr.
Reinhold
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