Iqvia-Forscher erhält Preis für Forschung zu Demenzprävention durch Johanniskraut
Das Ziel der von Kostev auf der vom 19. bis 21. September in Münster stattfindenden Veranstaltung vorgestellten Studie bestand darin, den Zusammenhang zwischen einer Johanniskraut-Therapie und der Häufigkeit von Demenz bei in hausärztlichen Praxen vorstelligen Patienten zu untersuchen. Basis bildete die retrospektive Disease Analyzer-Datenbank von Iqvia. In der Studie wurden nach Angaben des Unternehmens 62.000 Patienten aus 1.200 allgemeinärztlichen Praxen, die in einem Zeitraum von fünf Jahren erstmalig eine Demenzdiagnose erhalten hatten, mit einer entsprechenden Kontrollgruppe verglichen.
Ein zentrales Ergebnis der Studie war die Inzidenz von Demenz in Abhängigkeit der Verwendung verschiedener Antidepressiva. Die mit dem Einsatz von Antidepressiva verbundenen Diagnosen unterschieden sich den Ergebnissen zufolge signifikant zwischen den Demenzpatienten und der Kontrollgruppe. Dabei habe sich der Anteil von Patienten mit Depressionen bei Demenzkranken im Vergleich zu den Kontrollpatienten als wesentlich höher erwiesen. Das Demenzrisiko sei bei der Studiengruppe also höher ausgeprägt und es sei eine signifikant größere Anzahl von Demenzkranken mit Antidepressiva behandelt worden.
Im Gesamtvergleich der Antidepressiva ergab die Auswertung unter Berücksichtigung entsprechender statistischer Kriterien, dass die Anwendung pflanzlicher Antidepressiva und speziell Johanniskraut signifikant mit einem geringeren Demenzrisiko assoziiert war. Bereits eine kurzzeitige Behandlung sei mit einer verringerten Demenzinzidenz verbunden gewesen, die unter einer Langzeitbehandlung weiter abgenommen habe. Vor diesem Hintergrund halte der Iqvia-Forscher weitere Studien für erforderlich, um ein besseres Verständnis der Faktoren zu erlangen, die am Zusammenhang zwischen dem Einsatz von pflanzlichen Antidepressiva und Demenz beteiligt sind.