Jedes fünfte neue Arzneimittel in Deutschland nicht mehr verfügbar
„Durch Marktrücknahmen verlieren Patienten und Ärzte Therapieoptionen. Auch solche, die in der Behandlung schwerwiegender Erkrankungen nach den Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaften Mittel der Wahl sind. Die Kluft zwischen dem, was Ärzte und Fachgesellschaften empfehlen, und dem was AMNOG-Instanzen für sinnvoll halten, wächst und mit ihr entsteht eine Versorgungslücke und Benachteiligung von Patienten in Deutschland!“, erklärt Birgit Fischer, vfa-Hauptgeschäftsführerin
Hintergrund:
Für Marktrücknahmen von Medikamenten gibt es viele Ursachen: So kann sich der Therapiestandard sprungartig weiterentwickelt haben und der Bedarf für ein Medikament ist entfallen. So geschehen bei Hepatitis-C-Medikamenten. In den meisten Fällen - vor allem bei Diabetes-, Krebs- und neurologische Medikamenten - ist aber der Streit über formale Kriterien oder anzuwendende Methoden die Ursache für Marktrücknahmen. Kommt
es zu massiven Meinungsverschiedenheiten über die Berücksichtigung von Daten oder die Bewertung von Studien, wird der pharmazeutische Unternehmer in den Preisverhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband nach unten durchgereicht. Als Reaktion bleibt manchen Firmen nur eine Marktrücknahme.