Karliczek: Forschung für ein besseres Verständnis des Coronavirus beschleunigen
"Die weltweite Ausbreitung des neuartigen Coronavirus und die Erkrankungen in Deutschland erfüllen viele Menschen mit verständlicher Sorge. Die Bundesregierung arbeitet mit aller Kraft daran, die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen und die wirkungsvolle Behandlung der Erkrankten sicherzustellen. Um die Medizin möglichst rasch in die Lage zu versetzen, das neue Virus effektiv zu bekämpfen, bauen wir unsere Forschungsanstrengungen aus und beschleunigen sie.
Dazu hat mein Ministerium am heutigen Dienstag einen Förderaufruf veröffentlicht. Ziel ist es, den Forschern zu ermöglichen, die Biologie des Virus und die Art seiner Übertragung noch besser zu verstehen und die Entwicklung von Medikamenten sowie anderen Therapieverfahren voranzutreiben. Dazu zählt auch die Prüfung, ob bereits vorhandene Medikamente zur Behandlung von COVID-19 eingesetzt werden können.
Für diese neue Initiative stellt das Bundesforschungsministerium bis zu 10 Millionen Euro bereit. Die Förderung ergänzt die bereits laufende Unterstützung des BMBF für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen COVID-19."
Hintergrund:
Mit dem Förderaufruf soll Forschern schneller als in einem üblichen Förderverfahren ermöglicht werden, Projektmittel zu erhalten. Die notwendige Antragsprüfung und Begutachtung wird nur einige Wochen in Anspruch nehmen. Das BMBF unterstützt bereits heute die aktuellen Anstrengungen der deutschen Forschung sowohl in der Projekt- wie der institutionellen Förderung. Dazu zählt beispielsweise das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung.
Unter Führung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die weltweite Forschungsgemeinschaft auf den aktuellen Ausbruch des Coronavirus reagiert und gemeinsame Forschungsprioritäten entwickelt. Verschiedene internationale Förderer haben bereits Sofortmaßnahmen zur Entwicklung neuer therapeutischer Verfahren veröffentlicht. Das BMBF ist, wie viele andere Förderer auch, aktives Mitglied der internationalen Plattform zur Zusammenarbeit von internationalen Forschungsförderern GloPID-R (Global Research Collaboration for Infectious Disease Preparedness). Dieses Netzwerk wurde mit dem Ziel gegründet, im Falle eines Ausbruchs einer Epidemie schnell und unkompliziert koordinierte Forschungsantworten initiieren zu können.
An der Entwicklung von Impfstoffen wird bereits international an verschiedenen Stellen gearbeitet. In Deutschland findet Impfstoffentwicklung gegen das neuartige Coronavirus beispielsweise bei der CureVac AG im Rahmen der auch vom BMBF mit insgesamt 90 Millionen Euro unterstützten "Coalition for Epidemic Preparedness Innovations" (CEPI) statt. In enger Abstimmung mit der WHO hat CEPI sich zum Ziel gesetzt, einen ersten Impfstoff innerhalb weniger Monate und damit deutlich schneller als üblich in die klinische Erprobung zu bringen.