Zucker als Katalysator
Diese Studie passt nach Meinung des Ernährungswissenschaftlers Uwe Knop zu einer Reihe wissenschaftlicher Untersuchungen der letzten Jahre, die vermeintliche Ernährungsweisheiten ad absurdum führten: Beispielsweise hatten Jugendliche mit hohem Fast Food-Verzehr einen niedrigen BMI und der Zusammenhang von Softdrinks mit Übergewicht blieb unklar. „Fast Food, Softdrinks und Süßigkeiten werden als Dickmacher gebrandmarkt, damit ratlose Ernährungsapostel der Öffentlichkeit `Schuldige´ präsentieren können“, erklärt Knop, „dabei existiert kein einziger Beweis für deren Dickmacher-Effekt – ganz im Gegenteil: aktuelle Studien zeigen entweder keinen oder einen ernährungspolitisch unerwünschten Zusammenhang – und zwar, dass mit höherem Konsum der vermeintlichen Dickmacher ein niedrigeres Körpergewicht verbunden ist.“
Diplom-Ökotrophologe Knop hat für sein neues Rowohlt-Buch Ernährungswahn* mehr als 1.000 aktuelle Studien kritisch analysiert – sein Fazit ist klar: „Niemand kann sagen, was gesunde Ernährung ist - denn Ernährungsforschung gleicht dem Lesen einer Glaskugel, da dieser evidenzlimitierte Forschungszweig keine harten Beweise, sondern systembedingt nur wachsweiche Hypothesen liefert.“
Drei neue Studien: „Nahrungsmedizin“ Schokolade?
Weitere aktuelle „Schoko-Studien“ bei Erwachsenen ergaben laut Knop: Schokoladen-Konsum ist mit einem niedrigen Risiko sowohl für Herz-Durchblutungsstörungen und Herzinfarkt als auch für geistigen Abbau verbunden. Des Weiteren zeigte eine Studie im British Journal of Nutrition: der tägliche Konsum von Schokolade stand in Zusammenhang mit einer verminderten Wahrscheinlichkeit für Insulin-Resistenz, einem wichtigen Risikofaktor des metabolischen Syndroms. Ist Schokolade nun ein „ungesunder Dickmacher“ oder eine „gesunde Nahrungsmedizin“? Auch diese drei Studien bestätigen Knop zufolge das ökotrophologische Universalcredo: Nichts Genaues weiß man nicht …