11. APS-Jahrestagung: Berichts- und Lernsysteme verbessern Risikomanagement
Zusammen mit dem aktuellen Stand beim klinischen Risikomanagement ist dies ein Thema auf der Pressekonferenz am 14. April 2016 anlässlich der 11. APS-Jahrestagung in Berlin.
„Zu den wichtigsten Instrumenten eines guten klinischen Risikomanagements zählen Berichts- und Lernsysteme, in die jeder Klinikmitarbeiter Fehler, Vorfälle oder auch technische Störungen eingeben kann", sagt Hardy Müller, Geschäftsführer des APS. "Es reicht jedoch bei Weitem nicht aus, einfach nur die nötige Soft- und Hardware zu installieren", zitiert Hardy Müller aus der aktuellen Handlungsempfehlung des APS, die das Aktionsbündnis gemeinsam mit den Partnerorganisationen zur Patientensicherheit aus Österreich und der Schweiz erarbeitet hat.
Die Einrichtung eines CIRS sei immer mit einer umfassenden Aufklärung und Anleitung der Mitarbeiter verbunden. Hierfür müssten genügend personelle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, ebenso für die Bearbeitung, Analyse und Diskussion der eingegangenen Berichte. Ein wichtiger Faktor sei zudem die Motivation der Mitarbeiter.
Wichtig sei auch, dass der Nutzen des Systems sichtbar werde, etwa indem man sich für Berichte und Lösungsvorschläge bedanke, Ergebnisse veröffentliche und ins Qualitätsmanagement einfließen lasse. Darüber hinaus könne ein gut geführtes Meldesystem die Zahl unerwünschter Ereignisse deutlich reduzieren.
Zu einem umfassenden Risikomanagement zählten neben einem CIRS noch mehr Faktoren, betont Müller. In einer weiteren Handlungsempfehlung stelle das APS derzeit die Mindestanforderungen zusammen, die an den Aufbau eines klinischen Risikomanagementsystems gestellt werden müssten. Um Risiken zu identifizieren, gelte es, auch andere Quellen auszuwerten, wie etwa Patientenbeschwerden, Befragungsergebnisse oder Publikationen, die über Risiken oder Schäden in anderen Einrichtungen berichten. Auch systematische Datensammlungen seien eine wertvolle Informationsquelle, um möglichen Risiken präventiv zu begegnen.
Wie genau Meldesysteme und Handlungsempfehlungen bestmöglich zur Patientensicherheit beitragen können, diskutieren Experten auf der kongressbegleitenden Pressekonferenz am Mittwoch, dem 13. April 2016.