Koch-Metschnikow-Forum und der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen vfa gründen Tuberkulose-Trainingszentrum in Berlin
Tuberkulose (TB) gehört zusammen mit Malaria und HIV/AIDS zu den drei großen Killern der Menschheit, mit jährlich 1,2 Millionen Toten. Tuberkulose gehört zu den armutsassoziierten Erkrankungen, sodass nur wenig Geld in Forschung und Entwicklung zu neuen Diagnostika, Medikamenten und Impfstoffen gesteckt wird. Dabei machen zwei Entwicklungen vermehrte Forschungsanstrengungen dringend erforderlich: Tuberkulose und HIV/AIDS treten zunehmend zusammen auf und begünstigen einander; besonders die Länder Afrikas südlich der Sahara sind betroffen, aber auch in Russland und der Ukraine machen sich HIV-TB-Koinfektionen breit. Die Länder Osteuropas, Zentralasiens und des Südkaukasus leiden zudem besonders unter multiresistenten Stämmen des Erregers.
2014 kamen nun zwei neue Tuberkulosemedikamente auf den Markt: Bedaquilin von Janssen und Delamanid von Otsuka Pharma. Beide Medikamente greifen über neue Wirkmechanismen an. Um zu verhindern, dass der Erreger auch gegen die beiden Mittel Resistenzen entwickelt, dürfen diese nur wohlüberlegt und in sinnvollen Kombinationen mit anderen Medikamenten eingesetzt werden.
Das dafür neu geschaffene Tuberkulosetrainingszentrum am KMF wird in den kommenden Jahren weitere Kurse durchführen. Führende Tuberkuloseexperten in Diagnostik und Therapie beteiligen sich an den jeweiligen Lehrveranstaltungen: das Behring-Krankenhaus und das Deutsche Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK, Prof. Torsten Bauer), das Koch-Metschnikow-Forum e.V. (Dr. Marlies Höck) und die Akkon-Hochschule für Humanwissenschaften.