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Konzepte zur Verbesserung der Versorgung ausgezeichnet

13.07.2021 08:54
Mit dem "Konkret" Preis würdigt die Lilly Deutschland Stiftung Konzepte, die das Ziel haben, die Gesundheitsversorgung in Deutschland zu verbessern. Im Fokus stehen dabei Ansätze, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen, Veränderungsprozesse in der Gesellschaft aufgreifen, pragmatische Lösungen für diese anbieten und etwaige Versorgungslücken schließen können.

Das Thema Innovation griff auch Michael Groß in seinem Impulsvortrag zur Preisverleihung auf. „Kein Wandel ohne Innovation, keine Innovation ohne Wandel“, so der dreifache Olympiasieger, mehrfache Welt- und Europameister im Schwimmen. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Veränderungsprozessen in Unternehmen und Organisationen. „Vieles, was wir aus Change-Prozessen in unternehmerischen Strukturen kennen, können wir auch auf andere gesellschaftliche Bereiche im Wandel, wie die medizinische Versorgung, sinnvoll übertragen.“

Es braucht innovative Versorgungskonzepte

Anne Janz, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, begrüßte die Teilnehmer der Konkret Preisverleihung. „Die Pandemie war in den letzten Monaten das dominierende Thema“, stellte die Staatssekretärin heraus. „Umso wichtiger ist es, dass der KonkretPreis Gesundheitsversorgung mit ihren ganz unterschiedlichen Facetten wieder in den Fokus rückt. Die Gewinnerprojekte beeindrucken hier mit neuen Ideen und tatkräftiger Umsetzung. Ich freue mich, wenn solche Impulse von Hessen ausgehen.“

Im Folgenden ordnete Oliver Stahl, Sekretär der Lilly Deutschland Stiftung, in seinem Grußwort zur Preisverleihung den Konkret Preis ein: „Wir beobachten, dass eine qualitativ hochwertige und am Patienten orientierte Versorgung im deutschen Gesundheitswesen mit steigendem Zeit- und Kostendruck zunehmend herausfordernder wird. Uns sind dabei Lösungen wichtig, die gleichzeitig innovativ und wirkungsvoll sind. Mit dem Konkret Preis leisten wir einen Beitrag dazu, dass es tragfähige und nachhaltige Versorgungskonzepte leichter haben“.

1. Gewinner: "eNurse" / UGHO

Das Projekt "eNurse" der Unternehmung Gesundheit in Oberfranken ist der 1. Gewinner des Konkret Preises 2021. Die Laudatio hielt Dr. Isabella Erb-Herrmann, Bevollmächtigte des Vorstandes der AOK Hessen, die wie alle Laudatoren auch Mitglied der Jury des Preises war. "eNurse" hat es sich zur Aufgabe gemacht, Haus- und Fachärzte in den Landkreisen Hof und Wunsiedel sowie in der Stadt Hof zu entlasten. Diese Region ist stark vom demographischen Wandel betroffen. Patienten werden älter, Ärzte gehen in den Ruhestand und finden keine Nachfolger für ihre Landarztpraxen.

„Wir haben gesehen, dass dringend etwas getan werden muss, um den Ärztemangel zu kompensieren“, erklärt Alexandra Eichner, Geschäftsführerin der Unternehmung Gesundheit Oberfranken. „Aus diesen Überlegungen ist unser Projekt "eNurse" entstanden. Wir arbeiten eng mit Haus- und Fachärzten zusammen und übernehmen auf deren Anordnung die zeitintensiven Hausbesuche. Der Konkret Preis ist für uns eine wichtige Auszeichnung für unser Projekt. Wir freuen uns sehr darüber.“ Das speziell geschulte nicht-ärztliche Personal von "eNurse" kümmere sich um die Leistungen, die der Arzt delegie-ren kann, wie z. B. Blut abnehmen oder Verbände wechseln. Für die häufig multimorbiden älteren Patienten sei das eine Entlastung, wenn sie hierfür keine Arztpraxis aufsuchen müssen. Diagnostik und Therapie blieben dabei selbstverständlich in der Verantwortung des Arztes.

2. Gewinner: Familienherberge Lebensweg

Kaya Kinkel, Mitglied des Hessischen Landtags, Bündnis 90/Grüne, hielt für das zweite Gewinnerprojekt, die Familienherberge Lebensweg, die Laudatio. 2018 gestartet, in Süddeutschland bisher einzigartig, bietet die Einrichtung schwerstkranken und behinderten Kindern und deren Angehörigen eine liebevolle und bedarfsgerechte Familienauszeit unter dem Motto: „Unterstützung bieten. Freiraum schenken.“ In Deutschland leben nahezu 100.000 schwer mehrfach behinderte Kinder und Jugendliche, die aufgrund ihrer Erkrankung in vielen Fällen dauerhaft eine 24-Stunden-Betreuung benötigen.

„In der Familienherberge stellen wir Familien mit schwerstkranken und behin-derten Kindern ein pflegegerecht ausgestattetes Zuhause auf Zeit zur Verfügung. Betroffene Familien sollen einmal den Tag nach Lust und Laune frei gestalten können ohne die große Sorge der Pflege des Kindes“, erläutert Karin Eckstein, Gründerin der Familienherberge Lebensweg. „Der Alltag ist für diese Familien oft ohnehin schon belastend. Corona hat diese Situation noch mal zugespitzt. Umso mehr freut es uns, wenn wir sehen, dass die Familien bei uns zur Ruhe kommen und so wieder Kraft für den Alltag schöpfen können. Der Konkret Preis ist für unsere Arbeit eine tolle Anerkennung.“ Wichtig sei, dass die Familien selbst entscheiden können, in welchem Umfang sie die Pflege ihres Kindes vom Pflegeteam übernehmen lassen. Die Familienherberge Lebenswerk arbeitet gemeinnützig.

3. Gewinner: DB Medibus

Der 3. Gewinner des Konkret Preises ist das Projekt DB Medibus, zu dem Birgit Dembski, Mitglied des Vorstandes der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe, die Laudatio gehalten hat. Hier kommt der Arzt zum Patient: Der DB Medibus ist eine voll ausgestattete mobile Arztpraxis inklusive einer modernen IT-Infrastruktur, die telemedizinische Leistungen ermöglicht. „Der Hausarzt kann im DB Medibus zum Beispiel unkompliziert eine Zweitmeinung über Videochat von einem Facharzt anfragen und für die Kommunikation mit fremdsprachigen Patienten haben wir sogar eine Videodolmetsch-Software“, erläutert der Projektverantwortliche Felix Thielmann. „Dass dies nun ausgezeichnet wird, freut uns sehr.“ In ersten Pilotprojekten sei der DB Medibus zur mobilen Impfversorgung durch die Charité in Berlin zum Einsatz gekommen. Darüber hinaus auch für die Durchführung betrieblicher Gesundheitsuntersuchungen und für Gesundheitsinformationsveranstaltungen bundesweit in Werken des DB Konzerns sowie für die ärztliche Versorgung in Flüchtlingsunterkünften im Herzogtum Lauenburg.

Alle Informationen zur Ausschreibung, den Vergabekriterien sowie den einzureichenden Unterlagen sind auf der Website der Lilly Deutschland Stiftung unter www.lilly-stiftung.de/konkret zu finden. Die Ausschreibung des Konkret Preises 2022 startet im November dieses Jahres.

Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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