Krankenstand in Pflegebranche überdurchschnittlich hoch
Die Tätigkeit in Pflegeheimen ist insbesondere durch schweres Heben und Tragen sowie langes Stehen belastend für den Muskel- und Skelettapparat. Diese und hohe psychische Belastungen prägen das Krankheitsgeschehen in der Branche Pflegeheime. Acht Prozent aller Arbeitsunfähigkeitsfälle wurden durch psychische Störungen verursacht, wie die AOK Bayern mitteilt. Der bayernweite Durchschnitt beträgt hier 5,1 Prozent. Auffällig ist auch die jeweils längere Dauer der psychischen und Muskel-Skelett-Erkrankungen in der Branche. Mit durchschnittlich fast 32 Kalendertagen liegen die Genesungszeiten für psychische Erkrankungen um 22 Prozent und für Muskel-Skelett-Erkrankungen (mit rund 23 Kalendertagen) um 31 Prozent über dem Bayernwert.
Die AOK Bayern bietet nach eigenen Angaben für Pflegeheime branchenspezifische betriebliche Gesundheitsförderung an. Dazu unterstützt die AOK Bayern mit einem praxisnahen Konzept zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM).
Beispielsweise nennt die AOK Bayern ein Gesundheitsprojekt mit dem Bayrischen Roten Kreuz, bei dem eine betriebsspezifische Analyse arbeitsbedingter Gesundheitsbelastungen durch Gesundheitszirkel und Beschäftigtenbefragungen die Grundlage bildeten. Anschließende Trainingsmaßnahmen wie z.B. arbeitsplatzbezogene Rückenschulen hätten die Eigenverantwortung gestärkt. Auch gehörten Verbesserungen von Arbeitsorganisation und Organisationsstrukturen zum ganzheitlichen Ansatz. Krankenstand als auch Fluktuationsrate hätten sich in der Folge positiv entwickelt und die Zufriedenheit der Beschäftigten sei durch die Maßnahmen gestiegen.
Die AOK Bayern unterstützte allein im letzten Jahr mehr als 3.000 bayerische Unternehmen in der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF).