Krebsfrüherkennung: Rückgang in der Corona-Pandemie
Vor allem im Frühjahrs-Lockdown 2020 ging die Nutzung der Krebsvorsorge stark zurück. So wurden im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr etwa 24 Prozent weniger Screenings realisiert. Insbesondere Hautkrebs-Untersuchungen reduzierten sich um knapp 34 Prozent. Auch die Anzahl an Darmkrebs- und Prostata-Screenings sank jeweils um rund 20 Prozent.
„Aus Angst vor einer Ansteckung mit Covid-19 haben viele Patientinnen und Patienten den Praxisbesuch vermieden. Der Rückgang der Krebsvorsorge ist alarmierend“, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. „Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig, um ernsthafte Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können. Wir müssen auch in Pandemie-Zeiten den Rahmen schaffen, um die Krebs-Screenings sicher und vertrauensvoll durchzuführen und für die Vorsorge zu werben.“
Nach Ende des Frühjahrs-Lockdowns gab es Nachholeffekte im dritten Quartal 2020 – besonders im Bereich Mammographie. Gingen die Brustkrebs-Screenings im zweiten Quartal noch um über 40 Prozent zurück, so verdoppelten sie sich fast im dritten Quartal. Dies führte dazu, dass Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchungen 2020 insgesamt gegen den Trend um rund ein Viertel zunahmen. Etwa 15 Prozent der anspruchsberechtigten Frauen nutzten diese Screenings in 2020.
Rund jeder fünfte anspruchsberechtigte Mann ließ sich 2019 auf Prostatakrebs-Symptome untersuchen. 2020 ging die Zahl um drei Prozentpunkte auf 18 Prozent zurück. Im Vergleich mit anderen Krebsvorsorgeuntersuchungen wird dieses Screening von den anspruchsberechtigten Personen am häufigsten genutzt. Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchgen belegen hier den letzten Platz: Nur rund elf Prozent der anspruchsberechtigten Personen nahmen 2020 eine Untersuchung wahr. 2019 waren es nur drei Prozent mehr.