Krebsvorsorgeuntersuchungen nehmen trotz Corona wieder zu
„Die Zunahme von Krebsvorsorgeuntersuchungen ist ein positives Signal“, sagt Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit. „Unser Ziel muss es sein, bei der Krebsprävention den Stand vor der Corona-Pandemie zu erreichen. Dies ist trotz des erkennbaren Aufholeffektes noch nicht vollständig gelungen. Screenings sind ein wichtiges Instrument, um Krebserkrankungen frühzeitig erkennen und behandeln zu können. Es besteht in der Corona-Pandemie weiterhin die Gefahr, dass Tumorerkrankungen zu spät entdeckt werden – mit gravierenden Folgen für die Betroffenen, ihre Familien und Freundinnen und Freunde.“
Im ersten Halbjahr 2021 verzeichneten vor allem Mammographie-Untersuchungen eine große Steigerung: So wurden rund 44 Prozent mehr Screenings als im Vorjahr durchgeführt. Hautkrebs-Untersuchungen nahmen um 18 Prozent zu, Prostata-Screenings stiegen um acht Prozent. Am geringsten nachgefragt waren Darmkrebs-Untersuchungen, die 2021 um fünf Prozent zunahmen.
Auch in Pandemie-Zeiten gehen Frauen laut DAK-Sonderanalyse deutlich häufiger zur Krebsvorsorge in die Arztpraxen. So lag ihr Anteil 2020 und 2021 bei allen Krebsvorsorgeuntersuchungen von DAK-Versicherten fast konstant bei rund 60 Prozent. Bei Männern waren es 40 Prozent.
Mit rund 600.000 Screenings pro Halbjahr wird die Gebärmutterhalskrebsprävention von allen Krebsvorsorgeuntersuchungen am häufigsten genutzt. Ihre Zahl blieb 2020 und 2021 nahezu konstant. Ein Vergleich zu Zeiten vor der Corona-Pandemie ist hier aber nicht möglich, da die Gebärmutterhalskrebsvorsorge erst 2020 ins Leistungsportfolio der Krankenkassen aufgenommen wurde. Seit dem Start 2020 ist die Inanspruchnahme trotz Corona stark angestiegen und bleibt konstant auf hohem Niveau.
„Seit rund zwei Jahren informieren die gesetzlichen Krankenkassen Frauen zwischen 20 und 65 Jahren gezielt über organisierte Screening-Programme zur Gebärmutterhalskrebsvorsorge“, so Storm. „Dieses Engagement zeigt nun seine Wirkung. Hinzu kommt der große Einsatz der Frauenärztinnen und Frauenärzte. Sie leisten einen wichtigen Beitrag bei der Krebsfrüherkennung.“
Laut Zahlen des Statistischen Bundesamts ist Krebs die Ursache für ein Viertel aller Todesfälle in Deutschland. So starben 2019 rund 231.000 Frauen und Männer an den Folgen einer Tumorerkrankung. Im Alter zwischen 45 und 65 Jahren ist Krebs die häufigste Todesursache in Deutschland.