Krebspatienten wünschen sich bessere Aufklärung
"Die Umfrageergebnisse decken auf, dass Krebspatienten und ihre Angehörigen inzwischen völlig andere Ansprüche an das Gesundheitswesen stellen als noch vor fünf oder zehn Jahren. Früher ging es den Betroffenen in erster Linie um die Frage, ob sich die Erkrankung überhaupt bekämpfen lässt. Inzwischen wollen die Patienten viel klarere Aussagen, welche Behandlungsoptionen es für sie gibt - und wie sie im Zuge einer erfolgreichen Therapie möglichst schnell wieder die gewohnte Lebensqualität erreichen", erläutert Michael Burkhart, Partner und Leiter des Bereichs Gesundheitswesen und Pharma bei PwC in Deutschland.
Die neue Studie zähle zu den weltweit umfangreichsten ihrer Art in den vergangenen Jahren. Insgesamt befragte das Gesundheitsteam von PwC dafür mehr als 1.400 Patienten, Angehörige, Pfleger und Ärzte in den USA, Großbritannien und Australien. "Auch wenn die Studie andernorts durchgeführt wurde, lassen sich die Ergebnisse durchaus auch auf Deutschland übertragen", sagt Michael Burkhart.
Betroffenen wollen nicht nur besser aufgeklärt werden, sondern verlangen auch eine größere Mitsprache: So äußerten 77 Prozent der Befragten die Erwartung, in die Auswahl der Ärzte eng eingebunden zu werden; sieben von zehn Patienten war es zudem "extrem wichtig", nicht den Eindruck zu bekommen, dass Entscheidungen über ihren Kopf hinweg gefällt werden.
Bleibt die Frage, wie die finanziell strapazierten Gesundheitssysteme diesen Ansprüchen in Zukunft gerecht werden sollen. Hier glaubt Burkhart, dass die digitale Revolution in den nächsten Jahren viele neue Lösungsmöglichkeiten anbieten wird. "Die Digitalisierung im Gesundheitsbereich nimmt Fahrt auf - mittlerweile strömen immer mehr branchenfremde Unternehmen in den Gesundheitsmarkt, so genannte New Entrants. Sie bieten innovative Produkte und Dienstleistungen und damit neue digitale Technologien an, die in Zukunft effizientere Behandlungsmethoden ermöglichen und den Therapieerfolg so vergrößern können."