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Kritische Zwischenfälle durch Arbeitsverdichtung in der Pflege

23.07.2012 11:40
Nach einer Studie des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (dip) e.V. werden die Risiken für die Patienten durch die Arbeitsverdichtung und die noch immer anzutreffenden prozessualen Mängel in der Versorgung der Patienten immer größer.

Deshalb fordert die DGVP e.V. für Gesundheit eine stärkere Orientierung auf die Pflegeberufe und deren Aufgaben im Interesse der Versorgung/ Behandlung/ Betreuung der Pflegebedürftigen und Patienten. Dazu gehört nach Überzeugung des DGVP-Präsidenten Wolfram-Arnim Candidus die volle Integration der Kompetenzen dieser größten Berufsgruppe in den gesamten Versorgungsprozess.

Seit mehr als einem Jahrzehnt setzt sich die DGVP e.V. für die Zukunftssicherung der Pflege bei den Gestaltungsgremien des Gesundheitswesens und in der Öffentlichkeit ein.

"Wir wissen durch fortwährende Erörterung mit unseren Experten, dass die demografische Entwicklung gekoppelt mit der Innovation der Technologie zu extremen Herausforderungen für die Pflege führen wird. Hinzu kommt die notwendige Entlastung der Mediziner und Therapeuten durch die Übernahme von Verantwortung durch die Pflegeberufe. Die stärkere Einbindung der Kompetenz der Pflege ist wichtig und richtig", so Candidus. "Die Aufgaben der Berufsgruppe Pflege müssen gegliedert werden in die Qualifikation zur Primärpflege mit höchsten Anforderungen an die Qualität, der Sekundärpflege mit einer mittleren Qualifikation zur Versorgung von Patienten und der Terziärpflege zur Begleitung und Betreuung von Patienten und Pflegebedürftigen."

"Die dip Studie ist erschreckend: nicht nur im Bereich der Angehörigenbetreuung und in der psychosozialen Begleitung der Patienten wirkt sich die Arbeitsverdichtung negativ aus. Die Pflegekräfte sind bereit, hohe Verantwortung zu übernehmen - aber durch die hohe Belastung nimmt auch bei den Kernelementen der Pflegearbeit wie eine angemessene Überwachung von verwirrten Patienten, die Mobilisierung von Patienten oder die Unterstützung der Nahrungsaufnahme die Fehlerquote zu. Das ist gefährlich!"

Die DGVP e.V. fordert deshalb von der Politik sofortige Entscheidungen: Es geht um die Zukunftssicherung der Versorgung/ Behandlung/ Betreuung für die Patienten, Pflegebedürftigen und Angehörigen. Sie dürfen nicht noch stärker gefährdet werden.Die demografische Entwicklung der kommenden Jahre und Jahrzehnte lässt eine Verschleppung von Entscheidungen zum Themenkreis Pflege nicht zu.

Candidus führt weiter aus: "Wegen der steigenden Arbeitsbelastung der Pflegeberufe brauchen wir auch die Unterstützung durch technische Geräte, durch Informationstechnologie, durch praktikable Geräte zur Dokumentation und wir benötigen Anreize in Bezug auf die Anerkennung dieser Berufsgruppe und zur Vergütung. Notwendig ist ein Cocktail von Maßnahmen, der nicht durch liberale Gedankengänge nach mehr Markt und Wettbewerb schmackhaft werden kann, sondern nur durch umgehende Umsetzung von Maßnahmen zur Sicherung der Versorgung/ Behandlung/ Betreuung. Also keine isolierten Minischritte der Modifizierung."

Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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