KVB-Vorstand weist Lauterbachs Aussagen zum Bereitschaftsdienst der Haus- und Fachärzte zurück
Bereits im Jahr 2003 habe die KVB mit eigenen Vermittlungs- und Beratungszentralen die professionelle Koordination der Anrufe im Bereitschaftsdienst übernommen. Dass dieses Angebot unter der bundesweit einheitlichen Rufnummer 116 117 bei den Menschen im Freistaat gut ankommt, zeigen rund 1,5 Millionen erfolgreiche Vermittlungen pro Jahr. Zudem seien alle niedergelassenen Haus- und Fachärzte in Bayern zur Teilnahme am Bereitschaftsdienst verpflichtet und kämen dieser Pflicht - sofern nicht besonders schwerwiegende Gründe dagegen sprechen - auch nach.
Neben den beiden Vermittlungs- und Beratungszentralen in München und Bayreuth betreibt die KVB auch vier Bereitschaftspraxen in Eigenbetrieb. Zudem gibt es bayernweit 48 Kooperations-Bereitschaftspraxen, die sich meist an Krankenhäusern befinden und in der Regel auf Initiative der niedergelassenen Ärzte vor Ort gegründet wurden. Die Zahl dieser Bereitschaftspraxen soll in den nächsten Jahren sukzessive auf 100 steigen.
"Herr Lauterbach erweist sich mit seinen jüngsten Äußerungen wieder einmal als Lobbyist der Klinikkonzerne", erklärte der Vorstand der KVB, Dr. Wolfgang Krombholz, Dr. Pedro Schmelz und Dr. Ilka Enger. Dabei sei das eigentliche Anliegen der Kliniken durchaus nachvollziehbar, so der KVB-Vorstand: "Die Kritik der Krankenhausgesellschaft, dass die Behandlungsfälle in den Notaufnahmen nicht ausreichend vergütet werden, ist völlig berechtigt. Dies gilt allerdings genauso auch für die ambulante Behandlung der Patienten in den Praxen. Der prozentuale Anteil der Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung für die ambulante Versorgung der Versicherten geht stetig zurück. Es wäre eigentlich Sache der Politik, hier Abhilfe zu schaffen und endlich dafür zu sorgen, dass mehr Geld in die ambulante Versorgung fließt. Stattdessen schwadroniert Herr Lauterbach über Strukturdefizite im ärztlichen Bereitschaftsdienst, von denen er ganz sicher nichts versteht, wie sein Interview im Bayerischen Fernsehen nur zu deutlich gezeigt hat."