KVB-VV fordert mehr Eigenverantwortung der Patienten
Moniert wurde, dass über die Terminservicestelle vermittelte Arzttermine ohne Begründung nicht wahrgenommen oder dass die Notaufnahmen inzwischen bei Krankheiten aller Art zur ambulanten Behandlung aufgesucht würden. Außerdem schaffte die VV unter Leitung der Vorsitzenden Dr. Petra Reis-Berkowicz mit mehreren Beschlüssen die Voraussetzungen, den Bereitschaftsdienst und den Notarztdienst zukunftsfähig zu gestalten und votierte zudem für eine Satzungsänderung in Bezug auf die Einrichtung eines neuen „Fachausschusses für angestellte Ärztinnen und Ärzte“ in der KVB.
In Vertretung des erkrankten Vorstandsvorsitzenden Dr. Wolfgang Krombholz ging der erste stellvertretende KVB-Vorstandsvorsitzende Dr. Pedro Schmelz zu Beginn seines Vortrags auf die kürzlich abgeschlossenen Honorarverhandlungen mit den Krankenkassen ein, bei denen sich nach Schmelz´ Angaben für 2016 ein Plus von 3,51 Prozent für Bayerns Ärzte und Psychotherapeuten erzielen ließ.
Ein weiterer Schwerpunkt seines Vortrags galt der Reform des Bereitschaftsdienstes in Bayern, der 2016 auf 5 Pilotregionen ausgedehnt werden soll. Die Straubing-Dingolfing mit zwei Bereitschaftspraxen und einem eigenen Fahrdienst sei planmäßig im Oktober 2015 gestartet. Darüber hinaus sei auch ein funktionierender Bereitschaftsdienst notwendig, um die Notaufnahmen der Krankenhäuser zu entlasten.
„Wir wollen keine Konfrontation mit den Krankenhäusern. Wenn diese zur Kooperation bereit sind, dann finden wir konstruktive Lösungen“, erklärte Schmelz dazu. Ein Antrag, die Dokumentationspflichten der Krankenhäuser für Behandlungsfälle während der Praxisöffnungszeiten zu konkretisieren, wurde von der VV an den Vorstand überwiesen. Dass die Begründung, Termine in Facharztpraxen seien schwierig zu erhalten, nicht stichhaltig sei, erläuterte der erste stellvertretende KVB-Vorstandsvorsitzende anhand der Vermittlungszahlen in den Terminservicestellen. In den ersten fünf Wochen habe die Terminservicestelle rund 1.100 Facharzttermine vermittelt - bei 20 Millionen Behandlungsfällen pro Quartal in Bayern sei dies allenfalls als „Placebo- Effekt“ zu bezeichnen, so Schmelz. Er kündigte an, dass genau evaluiert werde, wie von Seiten der Patienten mit diesem gesetzlich vorgegebenen Service umgegangen werde.