Einfacher Zugang zu medizinischer Versorgung für Deutsche
Zudem verfügen Patienten den Studienergebnissen zufolge nirgendwo sonst in Europa über einen derart schnellen Zugang zu innovativen Medikamenten. Von der Zulassung bis zur Markteinführung vergehen hierzulande nur 3,5 Monate, während es in den Niederlanden 5,8 und in Spanien sogar fast 16 Monate sind. Der internationale Vergleich zeigt auch eine besonders große Therapiefreiheit im deutschen Gesundheitssystem. Patienten haben einen direkten Zugang zum Facharzt ihrer Wahl. In der Mehrzahl der europäischen Länder ist dies ausgeschlossen. Auch weitere Zugangshürden, wie hohe Zuzahlungen für ärztliche Behandlungen, sind außerhalb Deutschlands weit verbreitet.
Als unmittelbare Folge dieser Zugangshürden in anderen Ländern ist dort ein separater Gesundheitsmarkt für medizinische Leistungen entstanden, die im öffentlichen System nicht verfügbar sind. Patienten mit niedrigerem Einkommen können es sich dann oftmals nicht leisten, diese Leistungen privat zu zahlen und bleiben auf das eingeschränkte Versorgungsniveau des öffentlichen Gesundheitssystems angewiesen. Die WIP-Studie will damit zeigen, dass Einheitssysteme keinen besseren, sondern gerade für einkommensschwache Bevölkerungsschichten einen schlechteren Zugang zur Gesundheitsversorgung bieten als das duale Gesundheitssystem in Deutschland.
PKV und GKV bringen nach Meinung der Studienautoren hier ihre jeweiligen Stärken in ein gemeinsames Versorgungssystem ein und sorgen für Wettbewerb innerhalb des Systems, der allen Versicherten zugutekommt.