Landarzt gesucht - Die Woldegker rätseln über den Ärztemangel
Warum ihre Kleinstadt Probleme hat, hausärztlichen Nachwuchs zu finden? Die Woldegker sind sich nicht sicher. Wahrscheinlich sei Woldegk einfach zu unbekannt, mutmaßen sie. Denn ansonsten sind sie von den Vorzügen ihrer Kleinstadt überzeugt: „Das einzige, was Woldegk fehlt, sind weitere Hausärzte“, meint Karola Kroll, Verwaltungsangestellte im Ort. Die Ärzte Zeitung – als einzige Tageszeitung für Ärzte – stellt in einem aktuellen Beitrag die Sichtweise der Woldegker dar: Frauen und Männer verschiedener Alters- und Berufsgruppen wurden zu ihrem Ort und dem dort herrschenden Ärztemangel befragt.
Für die Woldegker ist es rätselhaft, warum sich kein junger Arzt bei ihnen niederlassen will: „Das Umland ist sehr attraktiv – Natur pur mit Wasser und Wald“, so F. Hartwich, angestellter Apotheker in Woldegk. Und die 21-jährige I. Trottnow ist sich sicher: „Woldegk hat einiges zu bieten, ist aber noch zu unbekannt.“ B. Erdmann, 50-jähriger Gastwirt im Ort, sieht die Situation schon etwas kritischer: Verbesserte Infrastrukturen wie verstärkter öffentlicher Nahverkehr und mehr Touristik müssten her, denn „finanzielle Anreize allein reichen nicht aus.“ Dabei kann sich auch die Infrastruktur sehen lassen: „Top-Kinderbetreuung, Schule, Vereine, Freizeitmöglichkeiten“, zählt K. Kroll auf. „Vielleicht ist es auch die Angst, dass nicht genügend Patienten kommen“, mutmaßt ein der 31-jährige T. Straube. Der starke Patientenandrang in den Woldegker Praxen könnte diese Befürchtung jedoch schnell entkräften.
Einen ganz praktischen Vorschlag hat Martina Rosenau: „Ärzte sollten eine Schnupperwoche in Woldegk machen“, empfiehlt sie. Die 45-jährige ist überzeugt, dass sich dann neue Hausärzte für den Ort interessieren.
Den ausführlichen Artikel der Ärzte Zeitung vom 16. August 2012 sowie mehr zur Kampagne „Landarzt gesucht“ finden Sie hier. Außerdem verfügbar Film1 und Film2.