Lilly verleiht zum 20. Mal den Quality of Life Preis
Den ersten Platz belegte dabei Dr. Dana Barthel (Hamburg), die im Namen der Kids-CAT-Studiengruppe drei wissenschaftliche Publikationen über die Entwicklung und Erprobung einer neuartigen Methode zur Messung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen eingereicht hatte. CATs sind computer-adaptive Testverfahren, die eine individuelle Anpassung an den Patienten erlauben. Dies kann die Patientenorientierung und Therapieentscheidung maßgeblich beeinflussen. „Die Jury hat diese Forschungsarbeiten insbesondere deshalb ausgezeichnet, weil durch sie nun ein Messverfahren existiert, bei dem der Zeitaufwand für die befragten Kind er und Jugendlichen auf ein Minimum reduziert werden kann “, so Jurymitglied Prof. Dr. Kohlmann (Greifswald). Die Messergebnisse würden aber dennoch hohen methodischen Standards entsprechen und in kurzer Zeit verfügbar sein.
Weitere Mitglieder der Jury sind Prof. Dr. Anne Karow (Hamburg), Prof. Dr. Elmar Brähler (Leipzig) und Dr. Johannes Clouth (Senior Manager Healt h Economics, Lilly Deutschland). Insgesamt wurden dieses Jahr 36 Arbeiten eingereicht.
Auszeichnungen auch für Arbeiten zu Depression und Entzugsbehandlung bei Alkoholkranken
Wie auch 2015, wurde dieses Jahr ebenfalls wieder ein zweiter und dritter Platz prämiert. Dr. André Hajek (Hamburg) überzeugte die Jury mit seiner Arbeit zur Entwicklung von Depressionen im Zusammenhang mit gesundheitsb ezogener Lebensqualität im Alter. Bisherige Arbeiten fok ussierten sich häufig auf den Einfluss der depressiven Symptome auf die Lebensqualität. Hajek zeigte so erstmals, dass auch die andere Richtung – von Lebensqualität zu depressiven Symptomen – vermehrt untersucht werden sollte. Dies könnte auch ein Ansatzpunkt für die Behandlung depressiver Symptome sein.
Prof. Dr. Hans J. Salize (Mannheim) befasste sich erstmals mit Auswirkungen einer Alkoholabhängigkeit auf Partner oder Familienmitglieder . Diese werden als hoch eingeschätzt und können sowohl gesundheitliche, psychos oziale als auch massive finanzielle Belastungen bedeuten. Salize bestätigte diese Einschätzung.
Die Studie erbrachte außerdem, dass sich die Einschränkungen bei erfolgreicher Entzugsbehandlung deutlich reduzieren lassen. Der Lebensqualitätszuwachs ließe sich dabei als Kosten-Nutzwert monetär beziffern und stelle einen erheblichen, bisher kaum beachteten Zusatz nutzen der Entzugsbehandlung dar.
Anschließend an die Preisverleihung fand noch eine Podiumsdiskussion zwischen den anwesenden Experten aus Wissen schaft, Industrie und Selbstverwaltung zum Thema „Wohin entwickelt sich die QoL-Forschung?“ statt. Und obwohl ein Blick in die Zukunft stets ein nebliger ist, war man sich geschlossen einig, dass die QoL -Forschung im Gesundheitswesen weiter an Wichtigkeit gewinnen wird.
Lilly Quality of Life Preis – Bewusstsein schaffen
Seit 1996 verleiht Lilly den Quality of Life Preis, welcher mit 10.000 Euro dotiert ist. Ziel war es dabei von Anfang an, den Mensch en in den Mittelpunkt zu stellen, da eine reine Verfolgung medizinischer Ziele nicht ausreichend erscheint. Auch die World Health Organization (WHO) definiert Lebensqualität nicht nur als das „Fehlen einer Erkrankung“, sondern auch als das „körperliche, psychische und soziale Befinden eines Individuums“. Um die Forschung in diesem Feld zu fördern, wurde der Preis ins Leben gerufen. Der breite Ansatz bietet Wissenschaftlern dabei viele Möglichkeiten zur Teilnahme, da es keine Einschränkung für Krankheitsbilder oder Studiendesigns gibt.
Auch 2017 wird Lilly herausragende Forschungsleistungen auszeichnen, die einen wertvollen Beitrag zur Lebensqualitätsforschung leisten – dann zum 21. Mal. Bewerbungen können voraussichtlich ab Februar eingereicht werden (mehr unter lilly-pharma.de).