Medikationsfehler belasten die Sicherheit der Arzneimitteltherapie
Am Webcast teilgenommen haben ca. 40 Vertreter*innen renommierter Zulassungsinhaber sowie Fachkreise der Pharmazie und der Medizin. Schon die erste Abfrage zeigte, dass die Mehrheit der Teilnehmer*innen die Verordnung als „fehlerbehaftet“ einstuft. Dies deckt sich mit Ergebnissen von Untersuchungen zum Thema. Die Vidal MMI hatte erst jüngst in einem Whitepaper die Bedeutung der Verordnung im Medikationsprozess hervorgehoben. „Systematische Überwachung und Bewertung der Medikation bei Verordnung, Abgabe und Betreuung kann die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) signifikant verbessern“, so Prof. Dr. Carsten Culmsee von der Philips-Universität Marburg. Und weiter: „Dies gelingt am besten durch interprofessionelle Zusammenarbeit gut aus-, fort-, weitergebildeter Heilberufler*innen und mit geeigneter IT-Unterstützung.“ VIGIE bietet diese IT-Unterstützung.
In einem „kurzen Blick in die Werkstatt“ der Vidal MMI stellte Andreas Engleder, Head of New Digital Business & Digital Sales der Vidal MMI, das Prinzip der Anwendung VIGIE (abgeleitet von „Vigilanz“) vor. Zulassungsinhaber können anhand einer „Black Box-Auswertung“ von Real-Life Medikationsplänen ihr Risikomanagement proaktiv gestalten. Datenbasiert erkannten schwerwiegenden Interaktionsrisiken bei der Verordnungspraxis kann so i.S. risikominimierender Maßnahmen, durch maschinell gesteuerte, automatisierte Informationsausspielung begegnet werden.
Als langjähriger Experte für Pharmakovigilanz verwies Dr. med. Renald Hennig auf die zunehmende Bedeutung von Real-Life-Beobachtungen: „Was selten ist, bleibt doch kein Geheimnis“ und „schneller, fokussierter, verständlicher informieren.“ Am Beispiel der Sinusvenenthrombose stellte er dar, welche Bedeutung eine verständliche Kommunikation für die Wahrnehmung der Sicherheit eines Arzneimittels hat. Am Ende des Webcasts bestätigte eine große Mehrheit der Teilnehmer*innen die Relevanz von datenbasierten Real-World-Analysen in Verbindung mit einem Real-Time-Informationsmanagement für das Risikomanagement bei Medikamentenverordnungen. Eine Fortsetzung des neuen Formats für einen Dialog mit medizinischen und pharmazeutischen Fachkreisen über Themen der Pharmakovigilanz wurde zu 100% befürwortet.