SpiFa fordert: Hände weg von urärztlichen Aufgaben!
„Impfen war aus gutem Grund schon immer ein wichtiger Bestandteil der ärztlichen Berufsordnung sowie der Regelversorgung und muss es auch bleiben,“ so der SpiFa-Vorstandsvorsitzende Dr. Dirk Heinrich. Das Vorhaben der Ampelkoalition ließe völlig außer Acht, dass es beim Impfen nicht nur darum gehe, Patientinnen und Patienten auf eigenes Verlangen einen Piks zu geben. „Einen Impfstoff zu injizieren ist weit mehr als das. Ärztinnen und Ärzte kennen ihre Patientinnen und Patienten und deren gesundheitliche Vorgeschichte genau, sie allein können Impfrisiken besser abschätzen und auf individuelle Fragestellungen eingehen. Genau dafür braucht es ein vertrauensvolles Arzt-Patienten-Verhältnis und dieses setzt wiederum die ärztliche Kompetenz voraus. Diese ist durch keine Fortbildung zu ersetzen, die eine Apothekerin oder ein Apotheker zur Qualifikation durchlaufen müssten,“ so Heinrich weiter.
Der stellvertretende Vorsitzende des SpiFa Dr. Helmut Weinhart hebt darüber hinaus den Mehrwert eines Impftermins beim Arzt hervor: „Auch wenn ein Impftermin oft der primäre Anlass zum Arztbesuch ist, bietet er Ärztinnen und Ärzten die Gelegenheit, ihre Patientinnen und Patienten in Augenschein zu nehmen, mit ihnen ihren allgemeinen Gesundheitszustand zu besprechen und gegebenenfalls auch frühzeitig gesundheitliche Probleme, die möglicherweise ein Impfrisiko bergen, zu erkennen und zu behandeln. So sieht nachhaltige gesundheitliche Regelversorgung aus und nur in diesem Rahmen können und müssen weiterhin Impfungen besprochen und durchgeführt werden.“
SpiFa Hauptgeschäftsführer Robert Schneider mahnt das Vorhaben aus berufspolitischer Sicht an: „Bei knapp 19.000 Apotheken in Deutschland lässt sich ein Mehrwert für das deutsche Gesundheitswesen durch diese Maßnahme nicht erkennen. Es wäre zu wünschen, dass sich die Koalitionsparteien endlich den großen Themen und dringend benötigten Reformvorhaben widmen, anstatt an klassischen Stellen der ärztlichen Regelversorgung herumzuwerkeln.“