Mehr Nachfrage – weniger Ertrag
Die Akteure der Gesundheitsbranche erwarten eine deutlich steigende Nachfrage nach den Gütern und Dienstleistungen im Gesundheitsbereich. Gleichzeitig rechnen sie jedoch mit einer sich verschlechternden Ertragslage. Das sind zentrale Ergebnisse des jetzt erstmals erhobenen und kürzlich in Berlin vorgestellten "Index für die Gesundheitswirtschaft". Der neue Index, der die aktuelle und zukünftige Ertragssituation, Nachfrage- und Preis- bzw. Honorarentwicklung aller Akteure der Gesundheitsbranche erfasst, wird gemeinsam vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen und dem Verlag Springer Medizin erhoben und veröffentlicht. Für den ersten Index wurden vom RWI in der zweiten April-Hälfte 2010 insgesamt 635 Unternehmen der Gesundheitswirtschaft sowie Ärzte, Zahnärzte und Apotheker befragt.
Dies wird übrigens auch von US-amerikanischen Aktienanalysten bestätigt, die die aktuellen Aktienkurse der börsennotierten Pharmafirmen im Nachfeld von Obamas Gesundheitsreform analysierten: Gerechnet wird mit einem Mehrumsatz von annähernd 100 Milliarden US-Dollar, jedoch mit anteilig weniger Gewinn, weil künftig auch Amerika – ähnlich wie in Deutschland – mehr auf Kostendämpfung setzen wird, wie Prof. Dr. Neubauer auf der Cegedim-Jahrestagung ausführte. Das Gute sei dabei, sagt Neubauer: "Die Amerikaner werden darum künftig die Beweggründe der Deutschen auch besser verstehen."