"Mobil nach Schlaganfall"
Alljährlich erleiden 250.000 Bundesbürger einen Schlaganfall. Nur rund 25 Prozent werden im Anschluss an die Akutbehandlung in eine Rehabilitationsklinik überwiesen. Wenn notwendige Leistungen nicht erbracht werden, bringt dies dem zuständigen Kostenträger kurzfristig eine Ersparnis. Gesamtgesellschaftlich jedoch komme es lediglich zu einer Verschiebung, so die Schlaganfall-Hilfe. In Nordrhein-Westfalen werden nach Berechnungen des Instituts Arbeit und Technik rund 25 Prozent der Schlaganfall-bedingten Pflegeleistungen, das sind 150 Millionen Euro, durch Sozialhilfeträger aufgebracht.
"Medizin, Pflege und Therapie finden in Deutschland auf einem hohen Niveau statt", erklärt Dr. Brigitte Mohn, Vorsitzende des Vorstands der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Dennoch sei das Ergebnis für den einzelnen Patienten nicht immer gut. Die starre Sektorisierung des Gesundheitssystems erschwere eine optimale Versorgung. "Es gibt noch immer Brüche in der Versorgungskette. Beispielsweise ist der Weg von der Akutklinik in die Rehaklinik nicht einheitlich geregelt."
In drei Pilot-Regionen Deutschlands veranstalten die Kooperationspartner Deutsche Schlaganfall-Hilfe und Otto Bock HealthCare Rehaforen. Moderiert und wissenschaftlich begleitet analysieren die an der Schlaganfall-Versorgung Beteiligten die Schwachstellen in der Versorgungskette und erarbeiten gemeinsam Lösungen zur Verbesserung. Der Auftakt fand Ende Juni in Bielefeld statt. Dort trafen sich rund 100 Fachleute zum 1. Rehaforum Schlaganfall Ostwestfalen-Lippe auf Einladung der Schlaganfall-Hilfe und Otto Bock Healthcare.