Nationale Diabetesstrategie ist nur der erste begrüßenswerte Schritt
Positiv hervorzuheben sei aber die Stärkung der Vorbeugung und Früherkennung von Diabetes, die Verbesserung und Weiterentwicklung von medizinischen Curricula, die Weiterentwicklung sektorenübergreifender Versorgung und der Disease Management-Programme, der Ausbau der Diabetes-Surveillance und der Datennutzung sowie der Diabetes-Forschung. Begrüßenswert ist auch die Entwicklung personalisierter Therapiekonzepte in der Prävention und Versorgung – das wünschen sich die Menschen mit Diabetes seit langem.
„Ich begrüße sehr, dass die Nationale Diabetesstrategie einen weiteren Ausbau der Telemedizin in der Diabetesversorgung vorsieht. Die Notwendigkeit ist in den letzten Monaten, in denen die Menschen mit Diabetes nicht ihre analogen Schulungs- und Beratungsgespräche in den Praxen wahrnehmen konnten, mehr als offensichtlich geworden. Diabetes ist ein Paradebeispiel für die Vorteile von Digitalisierung“, betont Dr. med. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE und ergänzt: „Letztendlich ist diese Nationale Diabetesstrategie nur der erste Schritt in die richtige Richtung, denn bislang ist sie nichts weiter als eine Absichtserklärung, eine Delegation der Maßnahmen an die Selbstverwaltung und die Länder, es ist eben kein verpflichtender Gesetzesentwurf. Das ist eine verpasste Chance, die Prognose des RKI von bis zu 12,4 Millionen Menschen mit Diabetes bis zum Jahr 2040 tatsächlich noch aufzuhalten. Hier hätten wir uns zum Beispiel in Bezug auf eine einfache Nährwertkennzeichnung wie den Nutri-Score die klare Forderung nach einer europaweiten Verbindlichkeit gewünscht, wie es im Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen formuliert ist.“
In der Strategie fehlten Zeithorizonte, bis wann die vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt werden sollten und Angaben zur konkreten Finanzierung dieser Maßnahmen.